Eine Liebe zu den Tönen

Donnerstag, 31. Januar 2008

Jahresrückblick 2007 - Teil 3

Diesmal: Tonträger 2007

1. Friska Viljor – Bravo!
Die Nummer 1 geht an Schweden. Friska Viljor haben ein Album gemacht, mit dem ich bisher noch jeden aus meinem Zimmer vertreiben konnte. Der Legende nach schrieben zwei mehr oder minder bärtige Schweden dieses Album, nachdem sie beide von ihren Freundinnen verlassen wurden. Nicht, dass man ihnen das gönnen möchte, aber ich hoffe stark, dass die nächsten Alben auch ohne Trennungen so toll werden – und überhaupt: nach Trennung klingt der Großteil der zappeligen Songs beim ersten Hören nun gar nicht. Friska Viljor sind wohl auch die einzige Band, die den gleichen Song zweimal auf einen Album packt und ihn dabei kaum unterschiedlicher hätte klingen lassen können - am Beispiel „Shotgun Sister“ lässt sich die Band ganz gut erfassen: Echt miese Stimmung meets „Who cares? We’re gonna be fucked up anyway“-Attitüde. Bitte mehr davon – und ein paar mehr Konzerte im Norden fänd’ ich auch ganz gut.

2. Nina Nastasia & Jim White – You Follow Me
Ach toll. Ein weiterer Teil aus der Reihe „Steve Albini werkelt am Album einer Folk-Tante herum und auf einmal spucken einschlägige Musikmagazine und –websites nahezu Höchtswertungen aus“. Toll, davon gibt das ja auch nur etwas 382 Teile. Manchmal schreckt mich der Name Steve Albini schon davor ab, mich überhaupt mit irgendeinem Album zu befassen, weil mich dieses grenzenlose Steve-Albini-hilft-Folk-Ischen-supi-gut-Finden …nun ja, tierisch nervt. Also hatte ich mir auch vorgenommen dieses Album einfach zu ignorieren. Wie es denn aber so kam, stand es im Saturn so in der Tonträger-Abteilung rum, der Preis war annehmbar – also warum nicht mal reinhören? „I’ve been out walking“ Es dauerte ungefähr 20 Sekunden, dann war es um mich geschehen ( furchtbar abgedroschene Phrase…). Dieses Album hat irgendwas, was einen nicht mehr loslässt – trotz der sehr sparsamen Instrumentierung. Jim White setzt mit seinem Getrommle mein Taktgefühl völlig außer Kraft ( im Ernst, was macht er da manchmal? ), dazu spielt Frau Nastasia Gitarre und singt mit unheimlich angenehmer Stimme folkige Songs. Das ist alles – und man vermisst gar nichts. Wozu Bass, Klavier oder Elektrogefrickel? Das hier hat alles, was man braucht. Und vielen Dank für „The day I would bury you“.

3. The Kissaway Trail – dto.
Und schon wieder Skandinavien! The Kissaway Trail haben dieses Jahr eindeutig das bessere Arcade Fire Album gemacht ( jaja, ich weiß, den Vergleich bring ich jedes Mal, es wird langweilig ). Das allerdings mit weniger Leuten. Sieht man das Bild der fünf Jungs im CD-Booklet erwartet man von ihnen eher skandinavisch anmutenden Indie-Disco-Rock’n’Roll, aber glücklicherweise haben sie ein wunderschönes und überschwängliches Indie-Pop-Album gemacht – voller Textzeilen, die man sich auf den Körper tätowieren lassen möchte, um mehr von diesem allumfassenden Gefühl in sich aufzunehmen, dass The Kissaway Trail da erzeugen.

4. Celebration – The Modern Tribe
Zugegeben: Gekauft hab ich das Album erst dieses Jahr. Da ich aber noch Ende 2007 das erste Mal reingehört hab und schon da wusste, wie sehr es mir gefallen würde, erlaube ich mir einfach mal, es mit in diese Liste aufzunehmen. Falls sich jemand beschweren möchte – bitte, dann nehme ich es halt auch in die 2008-Liste mit auf, kein Problem.
Es wäre zu einfach, jetzt zu sagen „Musik, die klingt wie das CD-Cover“. Aber eine viel bessere Beschreibung fällt mir nicht ein. Ein Musikmagazin schrieb was von „Blood Brothers meets Yeah Yeah Yeahs“, das würd ich auch nicht so unterschreiben…
Deswegen mal so: Celebration klingen so, wie sie heißen: Drei Leute (=Celebration) laden viele viele Freunde ein (=diverse Gastmusiker) und feiern eine chaotische Party.
Vielen mag die Stimme von Katrina Ford zu nervig sein – ich persönlich, die ja gerne Miss Frauenstimmen-sehr-kritisch-beurteil-und-fast-alle-nervig-oder-zu-dünn-und-süßlich-find genannt wird ( glatt gelogen, so nenn ich mich ja noch nicht mal selbst ), find sie völlig in Ordnung, passt eben sehr gut in die Stimmung der Musik dieser Band ( okay, „Pony“ ist grenzwertig, da klingt sie wirklich gewöhnungsbedürftig bis anstrengend ). Ich wünsche dieser Band noch weiterhin viel Spaß am Feiern.

5. Naked Lunch – This Atom Heart Of Ours
Diese CD hab ich auf gut Glück in der Bücherei ausgeliehen – ohne große Erwartungen. Und wie es häufig so ist wenn man keine Erwartungen hat – wurde ich überrascht. Auf einige mag dieses Album kitschig wirken – ich finde es unheimlich schön. Das Cover zeigt eine Berglandschaft. Unwillkürlich muss ich hierbei an eine lange Wanderung durchs Riesengebirge in Prag denken – man schleppt sich durch die Sonne, gelegentlich kommen Windböhen auf, die die Körpertemperatur auf gefühlte 15°C senken, aber man fühlt sich wohl und hat noch dazu eine beeindruckende Aussicht. Und - egal wie abgedroschen sich das anhören mag – so klingt dieses Album. Das Booklet ist eher sparsam gestaltet: Es zeigt Fotos von Pfaden im Gebirge und in der Mitte ist ein Foto von abgegriffen aussehenden Polstermöbeln und einer Küche, die ihre besten Tage schon hinter sich hat – mitten im Grünen. Der einzige abgedruckte Songtext ist der von „Military Of The Heart“ – der Song, der das ganze Album irgendwie zusammenfasst.
Zusammengefasst kann man also sagen, „This Atom Heart Of Ours“ klingt nach einer Wanderung durch die Berge, und nach dem Gefühl, in der Sonne Rast zu machen und dabei mit Freunden Erdnüsse zu essen.

6. Sunset Rubdown – Shut up I am dreaming
Wenn ich jetzt sehr streng bin, müsste auch dieses Album von der Liste verschwinden – immerhin ist es schon 2006 erschienen. Allerdings war das offizielle Deutschland-Release erst 2007, von daher geht das klar ( auch wenn meine Ausgabe des Albums ein Import ist ). Ehrlich gesagt hätte ich dieses Album auch am liebsten aus der Liste rausgelassen – viel fällt mir dazu nicht ein. Wer Wolf Parade mag wird Sunset Rubdown auch mögen, soviel ist klar. Ich lege einfach allen Leuten ans Herz, sich mal „Shut up I am dreaming of places where lovers have wings“ anzuhören – der letzte Song dieses Albums ( sehr passend, wie ich finde ). Entweder, sie verstehen dann, warum ich dieses Album so in mein Herz geschlossen habe – oder sie werden wohl schon von der Stimme abgeschreckt.

7. iLiKETRAiNS – Elegies To Lessons Learnt
Zugegeben: Aus der Masse sticht dieses Band nicht gerade hervor. Fakt ist aber, dass sie dieses Jahr ein ziemlich gutes Album herausgebracht haben. Es fängt etwas schleppend an und gerade, wenn man die CD seufzend als Fehlkauf abstempeln möchte und lieber in eine Interpol-CD tauschen möchte, kommt da etwas, was einen doch wieder hinhören lässt. Und was einem, selbst wenn man an der Heizung sitzt, zum Frieren bringt. Aber auf eine sehr angenehme Art.

8. Menomena – Friend And Foe
Was genau Menomena machen, weiß ich nun auch nicht. Die Songs schleichen sich auf seltsame Art und Weise in die Gehörgänge und obwohl ich das Album erst wenige Male gehört habe, hab ich das Gefühl, es schon seit Jahren zu besitzen. Das mag vielleicht nicht positiv klingen, ist aber so gemeint.

9. The Weakerthans – Reunion Tour
Die Weakerthans. Über die hab ich in diesem Blog auch schon einige Worte verloren. Wenn ich diese Band hören möchte, lege ich vorzugsweise allerdings nicht unbedingt dieses Album ein. Trotzdem: Einen Platz in der 2007 Top 10 haben sie sich verdient.

10. Stars – In Our Bedroom After The War
Jetzt muss ich ehrlich sein. Und Ehrlichkeit bedeutet in diesem Fall, diesem vor Kitsch triefenden, pathetischen Album einen Platz in dieser Liste zu geben. „The night starts here“ ist das, was Musikredaktionen gemeinhin als „Übersong“ bezeichnen. Und auch sonst hat dieses Album einen starken Anfang und einen guten Mittelteil. Man kann sich mit diesem Album wohlfühlen ( außer man hat eine große Abneigung gegen Kitsch, dann wird man während des Hörens wahrscheinlich eher zum Fremdschämen übergehen ). Schön, Punkt.

Andere nette bis gute Platten:

Troy Von Balthazar – dto.
Das Langweiler-Album. Ja. Das trifft es. Lange wusste ich nicht, warum Troy auch mal mit Cat Power verglichen wird. Jetzt weiß ich’s. Trotzdem schreibt Troy so viele hübsche kleine Songs, denen man allen einen Platz in seinem Herzen freiräumen möchte, dass man ihm fehlende Variationen gerne verzeiht. Und wenn Adeline Fargier, mit ihrem dünnen aber auch irgendwie charmanten Stimmchen Troys Gesang mit Zeilen wie „Bad people happen to things like me“ unterbricht, möchte man sich sofort einen Kajalstift schnappen und das an den nächstbesten Schrank schmieren.

Radical Face – Ghost
Wenn man mal die Zeit hat, sich auf den Zimmerboden zu legen und an die Decke zu starren – dann sollte man dieses Album als Soundtrack wählen. Die perfekte Herbstplatte, nur leider von mir im Sommer gekauft.

Arcade Fire – Neon Bible
Eine handvoll großer Songs trifft auf verzichtbaren Rest. Trotzdem: Allein für „Keep the car running“ und „No cars go“ müssen Arcade Fire hier noch mal erwähnt werden! Wer spricht eigentlich immer von "Intervention" als dem größten Hit des Albums? Aber Songs wie „Windowsill“ oder das ganz schlimme „Black wave/Bad vibration“ müsst ihr nicht noch mal schreiben, liebe Leut.

Wir Sind Helden – Soundso
Jedes Intro klingt gleich auf dieser Platte. Trotzdem retten die Helden sich mal wieder aus eintönigem Songbrei und zaubern einen Haufen toller Texte – jeder wird hier eine Zeile finden, bei der er sich seiner Gedanken beraubt fühlt.

Locas In Love – Saurus
Erstmal: Hübsche Aufmachung! Die Vinylplatte steckt in einer Leinentasche, die CD-Version in einem Pappkarton. Und drin steckt: Gut gemachte deutsche Musik, die Texte schwanken zwischen genial und banal – aber für „Commandante“ und „Rosa Mond“ verdienen sie hier schon eine Erwähnung. Außerdem ist das wohl das einzige geheime Martin-Diss-Album.

CocoRosie – The Adventures Of The Ghosthorse And Stillborn
Toller Einstieg, hier jagt ein Hit den nächsten. Dann auch wieder ein, zwei verdammt gute Songs im Mittelteil. Leider klingt das Album dann sehr uninspiriert aus, da fragt man sich schon, ob den werten Schwestern da die Ideen ausgegangen sind. Hindert das viel versprechend anfangende Album leider daran, ein gutes Album zu werden

Tori Amos – American Doll Posse
Hmm, nicht so tolles Album. Muss aber erwähnt werden weil Tori. Toooori!

Und dann gibt es natürlich noch Alben, die einen Platz in der Liste verdient hätten, wären sie aus dem Jahr 2007 gewesen. Aber die dürft ihr euch ausdenken.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

...

+++ Phantom Planet feierten mit ihrem 2002 veröffentlichten Song "California", der ein Jahr später zur Titelmelodie der Serie "O.C. California" auserkoren wurde, späten Erfolg. Dennoch wurde ihrem zweiten, selbstbetitelten Album nicht viel Beachtung geschenkt. Jetzt setzt die Band zu einem neuen Versuch an: Im Frühling soll ihr drittes Album in den Läden stehen. Einen Titel hat das "Comeback-Werk" allerdings noch nicht.

Quelle: visions.de

Brilliant recherchiert, liebe Visions! Wem fällt jetzt der Fehler auf?


P.S. Ich freu mich!

P.P.S. Ich muss ja auch gestehen: Mindestens einmal die Woche schau ich auf der MySpace-Seite oder im Webblog der Herren vorbei, speichere Fotos von Setlists und ähnlichem Kram, hab mir unter anderem auch wegen Phantom Planet die "Chumscrubber"-DVD gekauft und ja, ich will mir tatsächlich "The Darjeeling Limited" im Kino anzusehen ( "wollen", ob ich's tatsächlich hinkriegen sollte ins Kino zu gehen ist was anderes). Oh, und manchmal hab ich auch "O.C. California" zum Vorspann eingeschaltet und danach gleich wieder umgeschaltet.

Samstag, 1. Dezember 2007

The Weakerthans, 30.11.07 im Grünspan

Ich kann ohne Übertreibung behaupten, gestern für eine Weile der wohl glücklichste Mensch der Welt gewesen zu sein.

Was kann man sich auch mehr wünschen, als zwei gute, sympathische Vorbands ( der Gitarrist von Jonas Goldbaum ist sehr lustig zu beobachten, House & Parish waren auch gut, war sehr amüsant, als dem Drummer der Drumstick kaputtgegangen ist...einer von denen sieht übrigens aus wie James Blunt ) und danach die Weakerthans, die mich keinen Song haben vermissen lassen und mein Herz praktisch zum Platzen brachten?
Eine so wundervolle und sympathische und niedliche Band! Der Sonnenblumen-Gurt vom Bassisten ( allgemein: der Bassist und seine schweißdurchtränkten Haare )! Die hübsche Bühnenbeleuchtung! John K. Samsons Lachfältchen ( nominiert für die Lachfältchen des Jahres, eindeutig! )! Auch wenn mir der gute fast auf den Fuß getreten ist...
Und wie sie vom Publikum gefeiert wurden ( "I hate Winnipeg"...und so )...auch wenn das Publikum ja teilweise...naja, das Wilco-Publikum gefiel mir besser ( hier: nerviger Ami-Pfosten in Begleitung von drei Ami-Tussis, die während der Vorbands so laut redeten, dass man die Band nicht mehr verstehen konnte und bei den Weakerthans einen traurigen Pogo-Versuch starteten, das komische Pärchen, dass die ganze Zeit die Bewegungen der Bands nachgeäfft hat, das Mädchen neben mir mit Mütze, die anscheinend zwar ein großer Fan war, aber sich ständig umdrehte um ihr Freundin mitzuteilen, wie toll sie alles findet, zwischen den Bands lautstark ihre Beziehungprobleme aufrollte und während des Konzertes rauchte...außerdem gab es irgendwie eine hohe Damenbart-Dichte [ also so richtig, nicht nur ein paar dezente dunklere Härrchen ]... sehr seltsam ). Schön war, als einige Konzertbesucher auf die Idee kamen, bei "Left & leaving" mitzuklatschen ( ! ) und nach wenigen Sekunden wieder sofort beschämt aufhörten...danach schwieg das Publikum aber auch fast vollkommen bei dem Song, sehr schön, war auch eindeutig der Song, der am meisten Applaus bekam.
Eigentlich möchte ich mich jetzt nicht in Einzelheiten ergehen ( Aside! Virtute!! Manifest!!!!!! Woohooo! Euphorie, Euphorie! ), es war einfach wohl so mit der allerschönste Abend dieses Jahr ( wie oft kommen einem vor Freude denn schonmal die Tränen? ). Punkt.

P.S. Dass man sich direkt danach eine halbe Stunde über die Schwangerschaft irgendeiner Anja und über ihren Hund unterhalten kann...( ich konnte danach erstmal gar nicht reden...wie mir am Merchandise-Stand auffiel )

P.P.S. [Besserwissermodus on]Es heißt übrigens "One Great City!", nicht "I hate Winnipeg!"[/Besserwissermodus off]

P.P.P.S. Es gibt tatsächlich Bigfoot-Shirts! Ich hab trotzdem das Langweiler-Shirt gekauft.

P.P.P.P.S. Das ist kein Konzertbericht, ich musste das nur irgendwo loswerden. Da ich es niemandem erzählen konnte, hab ich's eben meinem Blog erzählt...solange die Euphorie noch ein bisschen in den Zehen kribbelt. Ich wünschte, ich hätte das noch gestern nacht geschrieben.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Referenzen...

...find ich doof.
Beispiel: Troy Von Balthazar.
Was werden da für Referenzbands genannt? Chokebore ( ach nee, Überraschung! ). Cat Power ( bitte?!? ). Scout Niblett ( ah, okay...).
So. Wer ist jetzt daraus schlauer geworden? Ich zumindest nicht. Ich würde Troy Von Balthazar auch eher mit Moneybrother vergleichen.
Wenn Moneybrother eine Party gibt, sieht das wohl so aus: Er mietet sich eine trendige Szene-Kneipe in Schweden ( am besten direkt in Stockholm ) und lädt seine 153 besten Freunde ein. Darunter befinden sich natürlich viele Indie-Jungs mit Seitenscheiteln und Lederjacken, vermutlich spielen 60% davon selbst in Bands und halten ihre Band für die größte Band seit den Beatles. Mando Diao sind natürlich auch eingeladen und tragen Sonnenbrillen. Die Gäste bedienen sich an klebrig-süßen Cocktails und an Wein oder sogar Champagner. Es läuft ausschließlich Musik von schwedischen Indie-Rock Bands, nur gelegentlich mischt sich ein bisschen Musik von The ArcticMonkeysRakesRiflesRaptureFilms dazwischen. Dazu wird natürlich stylisch getanzt. Jede Bewegung ist wohl durchdacht.

Stellen wir uns doch jetzt mal vor, Troy Von Balthazar würde eine Party geben. Die sähe wohl ein bisschen anders aus. Kurzgesagt: Troy würde wahrscheinlich eine handvoll guter Freunde einladen, sich an den Strand setzen und dort würde man sich mit Bier betrinken.

Auf welcher Party man nun lieber Gast wäre muss jeder selbst entscheiden.

So. Ist JETZT wer schlauer geworden? Nein. Aber ich hatte meinen Spaß.

Montag, 29. Oktober 2007

Zugfahrttagebuch - Part 5

Und heute mal wieder nur eine Pseudo-Playlist. Für mehr fühlte ich mich heute nicht fähig. Ruhigere Sachen gingen heute auch gar nicht, das hätte mich wohl sofort in Tiefschlaf vesetzt.

Bratze - Jean Claude
Wer dabei in den Tiefschlaf fällt müsste schon...sehr müde sein. Bratze ist eine Art Bandprojekt von ClickClickDecker und Der Tante Renate und - oh Wunder! - "Jean Claude" klingt genau, wie man sich eine Schnittmenge der beiden vorstellt ( Click mit Elektro oder auch Tante mit Indie-Gesang, wie auch immer ). Super Sache, hätte ich auch gern live gesehen.
Ich brenne nicht, ich tu nur so

ClickClickDecker - Wenn Ätna wieder spuckt ( live )
Samstagabend entdeckt, gestern zum Song des Monat ernannt. So toll. SOOOO TOLL! Euphorie, Euphorie. Ein unheimlich toller Song. Ich hoffe sehr auf eine Studioversion...Click schafft es hier mal wieder Zeilen zu schreiben, die so furchtbar allumfassend sind, dass man sie hassen möchte, aber nicht kann, weil man damit beschäftigt ist, seine Gefühle zu ordnen.

ClickClickDecker - Niemand tanzt so kacke wie ich ( live )
Eine sehr Click-geprägte Zugfahrt heute. Ein Song, der live viel besser ist, als die ohnehin schon gute Studioversion. Hab den Song auch das erste Mal live gehört und da war es sowieso um mich geschehen.

Battles - Atlas
Lang. Werden einige sicher als anstrengend bezeichnen, eine Art "Elektro-Post-Rock" schrieb eine bekannte deutsche Internetseite. Perfekt geeignet um einen aufzuwecken und auch so ist es großartig. Das Video dazu ist übrigens auch sehr schön anzusehen. Seltsamerweise steh ich extrem auf den Kram. Mehr hab ich dazu auch nicht zu sagen.

Freitag, 26. Oktober 2007

Zugfahrttagebuch - Part 4

...oder eher 3.1? Heute gab's kein Album im Zug, sondern nur ein paar durchgemischte Songs. Zudem hatte ich etwa die Hälfte der Fahrt Gesellschaft, also gibt es hier nur meine kurze Playlist:

Arcade Fire - Poupée de cire, poupée de son
Ja, Arcade Fire dürfen einen Grand Prix Song covern ( meine Güte, von Serge Gainsbourg... ). Sehr schön zu hören, auch früh morgens, da kommt man gleich mit einer viel besseren Stimmung zur Arbeit und möchte die Melodie am liebsten die ganze Zeit vor sich hinpfeifen.

Bic Runga - Sway
Und wieder ein Fall von "Norwegerin macht Musik, die Brigitte-Leserinnen begeistert". Die Frau Runga hat zwar keine besondere Stimme ( eine schöne Stimme, aber keine mit sonderlichem Wiedererkennungswert ), der Song ist nicht umbedingt hervorstechend aus der Masse an Songs von singenden Frauen, aber schön anzuhören ist das schon. Singe auch gerne mit dabei, aber nicht im Zug. Also, meistens nicht. Der richtige Kitsch-Song für vor-dem-Frühstück.

Tori Amos - Concertina
Eine von etwa 6392 Tori Amos B-Seiten. Auch ein eher belangloser Song von ihr, aber weil Tori Amos natürlich wieder irgendwie gut. Dazu lässt es sich gut tiefer in den Sitz rutschen und aus dem Fenster schauen.

Bonnie Somerwill - Winding Road
Aus dem Garden State Soundtrack, der Ending-Song, glaube ich. Die Frauenquote ist morgens irgendwie immer sehr hoch...auch diesen Song singe ich gerne. Da hab ich wieder den unbändigen Wunsch, Gitarre spielen zu können und mich beim Singen begleiten zu können. Äh, ja. Netter Song. Im Prinzip passt er einfach gut zu den beiden Songs davor.

Interpol - Hands away
Ja, Interpol halt. Morgens nur bedingt zu empfehlen. Aber weil Interpol = ja eigentlich immer gut.

Karpatenhund - Alles ist schiefgegangen
Auch das muss mal sein. Höre ich irgendwie häufig kurz bevor ich ankomme, hat irgendwie was, was mir hilft mich aus dem Sitz zu hieven.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Zugfahrttagebuch - Part 3

Liebes Tagebuch,
heute bin ich mit Kevin Hamann Zug gefahren ( lustigerweise hab ich den guten Herren tatsächlich mal in der U-Bahn getroffen, diese Geschichte erzähl ich auch irgendwie eher selten, sehr sehr seltsam... ). Kevin Hamann ist den meisten eher bekannt als ClickClickDecker. Oder auch einfach Click ( klingt auch gut, einfach "Click" ).
Der Herr Click macht sehr hübschen deutschen Indie-Rock, ist dabei aber auch irgendwie anders, als die meisten deutschen Indie-Rock Bands oder Songwriter ( an dieser Stelle müsste man eigentlich nur kurz in Richtung der geschriehenen Version mit "Mit ohne" nicken, und schon wissen die meisten, die sich schonmal mit dem Herren beschäftigt haben bescheid ). In Nebenprojekte die klangvolle Namen tragen wie "My First Trumpet" und "Bratze" ( "Jean Claude" ist...ich weiß nicht, groß? ) lebt er seine anderen musikalischen Vorlieben aus. So weit, so gut.
Heute früh hörte ich zumindest kein Click-Studioalbem. Ich ließ mich beschallen von einem Click-Livealbum.

ClickClickDecker - Hab nur zwei Gästeplätze

Wurde im Eigenvertrieb veröffentlicht, auf einen Vinylrohling gebrannt und verkauft in einer hübschen Metalldose.
Ich selbst habe den guten Click erst einmal live gesehen , im Vorprogramm von Kettcar. Was soll ich sagen? Am besten sage ich die Wahrheit: Live bringt er einfach Herzen zum Überlaufen ( jeder, dessen Herz schon einmal bei einem Konzert übergelaufen ist, wird verstehen was ich meine ). Zudem ist Simon Rass am Schlagzeug einfach klasse.
Diesen Eindruck gibt das Livealbum leider nicht ganz wieder.
Ich hab es heute früh zum ersten Mal seit dem Auftritt wiedergehört.
Gut ist, dass man es bequem in einer halben Stunde Zugfahrt hören, schlecht ist, dass sie Soundquakität nicht so berauschend ist und das alles irgendwie ziemlich leise aufgenommen wurde, da wird das schnell mal von Zugfahrtgeräuschen übertönt.
Irgendwie hatte ich diesmal auch das Gefühl, dass Clicks Texte schwanken zwischen genial und "ääh, okay". Manchmal wirken einige Reime ziemlich erzwungen.
Allgemein kann ich zu dem Album nicht viel sagen. Es ist eben ein Livealbum und kein reguläres Studioalbum.
Ich mag besonders die zweite Hälfte, einfach weil mir die Songs und Texte da besser gefallen. Dieses Livealbum ist zumindest gut dafür geeignet, ClickClickDeckers Stimme hervorzuheben, denn keine Männerstimme überschlägt sich beim Singen so schön wie seine!

Aber "Niemand tanzt so kacke wie ich" ist nicht drauf. Das gibt Minuspunkte!

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Zugfahrttagebuch - Part 2

Heut begleiteten mich fünf Dänen auf meiner morgendlichen Odyssee ins ferne Hamburg. Wirft man einen Blick ins Booklet ihres Albums scheinen die fünf Herren allesamt so um die 20 ( höchstens! ) zu sein. Sie haben den typischen verträumten skandinavische-Indie-Pop-Band-Blick ( nicht zu verwechseln mit dem skandinavische-Indie-Rock-Band-Blick à la Mando Diao, der würder eher ins Arrogante gehen ) drauf, zwei von ihnen tragen voller Stolz Sonic Youth Shirts. Soviel zum Optischen. Aber in der CD-Hülle befand sich ja nicht nur ein Booklet, sondern auch - Überraschung! - ein Tonträger! So richtig mit Musik!

The Kissaway Trail - dto.

Arcade Fire. Das ist die erste Referenzband, die sich einem aufdrängt. Eindeutig Arcade Fire. The Kissaway Trail klingen wie eine dänische Ausgabe der kanadischen Band - nur in etwas jünger und nicht ganz so ausgereift.
Jemand, der Arcade Fire gut findet, kann mit dieser Band also eigentlich nichts falsch machen ( außer er sagt "Baaah, is' ja nicht Arcade Fire!" ). Würde man den Vergleich weiter durchziehen, würde man das Debütalbum von The Kissaway Trail wohl so zwischen den beiden Arcade Fire Alben einordnen - er nutzt sich wesentlich schneller ab als "Funeral" und lässt sich angenehmer hören als "Neon Bible", weil die Skip-Tracks fehlen.
Von der Länge her passt es wieder ideal zur Zugfahrt. Von der Musik her ist das schwer zu beurteilen. Ich habe dieses Album mittlerweile so oft gehört, dass es schon ein bisschen totgehört ist ( "tot" ist übertrieben, vielleicht eher "scheintot" oder "mit Chloroform betäubt" ). So nahm ich es heute früh eigentlich eher als Hintergrundrauschen war.
Naja, was soll man zu diesem Album noch so sagen? Es ist kein wirklich schlechter Song drauf, es wirkt in sich unheimlich homogen und wirkt am besten, wenn man es am Stück durchhört.
Natürlich ist die Single "Smother + Evil = Hurt" der inoffizielle 'Hit' des Albums und bleibt am ehesten hängen, aber der Weg bis zum Ende dieses Albums zieht sich durch viele andere Songs, die mindestens genauso gut sind. Die sich alle nicht grob voneinander unterscheiden, sondern alle in eine Richtung gehen, dabei aber zusammen unheimlich stimmig wirken. Man zieht vorbei an Zeilen wie "I'm looking forward to someday waking up and it all just feels right" und "'Cause your thoughts and feelings just don't match" und doch läuft es eigentlich auf eines hinaus:
"Shadows they're good, then I know there's light - We can, we're strong, we'll beat it!

Dienstag, 23. Oktober 2007

Zugfahrttagebuch - Part 1

Seit kurzer Zeit fahre ich jeden Morgen, so gegen halb 8, etwa 45 Minuten mit den Zug. Wie vertreibt man sich also um diese Uhrzeit am besten die Zeit?
Viel Möglichkeiten hat man ja nicht. Ich beschränke mich auch meist auf eine Sache: Musik hören.
Da gibt es ja nun auch mehrere Möglichkeiten, gelegentlich, wenn ich auf Abwechslung aus bin, nehme ich meinen Mp3-Player, da kann ich dann Songs von Tori Amos, Sean Paul, Selig und Tokio Hotel hintereinander hören, wenn mir danach ist.
Meist nehm ich aber einen tragbaren CD-Player mit und entscheide mich für nur ein Album. Denn die Zugfahrtszeit ist ideal, um ältere, lange nicht gehörte oder überhaupt selten gehörte, Alben neu zu entdecken oder sich in neue Alben noch ein bisschen mehr reinzuhören.
Es sei jedem davon abgeraten, einen neu erworbenen Tonträger auf einer morgendliche Zugfahrt ( besonders in einer Regionalbahn! ) zum ersten Man zu hören, denn da ist man
1. meist viel zu müde
und 2. wird man da eh fast immer durch laute Ansagen oder einen Schaffner, der den Fahrschein sehen will, gestört.

Also entscheide ich mich meistens für neuere Alben, die ich noch nicht allzu häufig gehört habe. Heute hatte ich die Ehre eine Zugfahrt hiermit zu verbringen:

The Weakerthans - Reunion Tour

Allerdings hatte ich auch heute das Glück durch besonders viele und penetrant laute Durchsagen gestört zu werden. Aber glücklicherweise hatte ich das Album am Vorabend eh schon einmal gehört...
Gegen die Weakerthans ist natürlich nichts auszusetzen. Ganz und gar nicht. Ob es ideale Zugfahrtmusik ist, kann ich nicht wirklich sagen. Ich mag diese Band zu sehr, als dass ich darüber wirklich neutral urteilen könnte ( Fakt ist allerdings, dass es von der Länge her genau in die Zugfahrtzeit passt ).
Für diese Urzeit ist das Album allerdings ideal: Es ist weder zu träge, als dass man dabei noch schläfriger wird, noch ist es so laut und aufgeregt, dass man unsanft wachgerüttelt wird.
Insgesamt ist das wieder ein sehr schönes Album geworden - es ist kein zweites "Reconstruction Site", soviel steht fest, aber Songs wie "Civil Twilight" und "Virtute the Cat Explains Her Departure" sind ganz und gar wunderbar, da kann man auch großzügig darüber hinwegsehen, dass "Elegy for Gump Worsley" irgendwie deplaziert wirkt und ich diesen Track eigentlich lieber skippen möchte und dass "Bigfoot! auch recht tranig ist, dafür sind dann aber die beiden darauffolgenden letzten Songs wieder sehr toll. Und auch "Bigfoot!" kann man morgens mal hören und einfach für recht schön und nicht weiter störend ( weitaus weniger störend als "Elegy" zumindest ) empfinden.
Alles in allem ist dieses Album wohl wieder sehr Weakerthans-typisch: John K. Samsons Texte machen das meiste aus und helfen auch einem mal über einen Track hinweg zu sehen, der musikalisch nicht umbedingt originell ist. Auf der anderen Seite machen sie die besonders guten Songs noch viel viel besser. John K. Samson schreibt so etwas wie kleine Kurzgeschichten und findet dabei manchmal Worte für etwas, dass man schon lange im Kopf hatte und nie auszudrücken wusste ( waaah, was für ein Satz, ich möchte mich übergeben...- nennt mich die Floskelkönigin... ).
Wieder mal ein Weakerthans-Album voller Textzeilen zum an-die-Wand-oder-an-den-Schrank-schreiben. Oder auch einfach zum Aufbauen und Gernhaben.

Just for the record: Das ist KEINE Rezension.

Mittwoch, 25. Juli 2007

...

Just before our love got lost you said,
"I am as constant as a northern star."
And I said, "Constantly in the darkness..."


Haaach, wenn das mal nicht die größten Zeilen überhaupt sind! Naja, okay, zumindest gehören sie in die Kategorie der allertollsten Zeilen...

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