Samstag, 21. August 2010

Short Cuts, Part 1

Im Schnelldurchlauf durch neue Tonträger in meiner Sammlung:

Menomena – Mines
Menomena verpassen dem meist recht anschmiegsamen Genre Indie-Pop gerne die Vorwarnung 'sperrig'. Welche Band aus diesem Genre veröffentlicht schon mal als zweites Album ein Instrumentalalbum, das eigentlich die Backgroundmusik zu einer Theaterproduktion werden sollte?
Nun, kennegelernt hat man Menomena auf "Friend And Foe" als etwas verschrobene Musiker, die wunderbare Melodien gerne hinter etwas Kauzigkeit verstecken ( kryptisch, nicht wahr? ).
"Mines" ist im Gegensatz dazu ziemlich gerade heraus. War man beim Vorgänger gerne mal länger damit beschäftigt damit, die Songstrukturen zu erfassen so springen sie einem hier gerne deutlich ins Gesicht. Instrumentale Spielereien werden homogener in den Song eingebaut. Insgesamt ist das Album solider Indie-Pop mit kleinen Psychedelic-Rock Überraschungen. Gerade die ersten vier Songs ragen heraus und verführen den Hörer zu von Euphorie beschwipsten "Ohmeingotthördirdasdochanwenndasnichtdersongdesjahresistweißichauchnichtmehr"- Ausrufen, aber im Mittelteil zeigt das Album doch deutliche Schwächen – weniger Überraschungen, mehr Gleichförmigkeit, mehr Längen. Das kann die Aufmerksamkeit des Hörers durchaus strapazieren. Für meinen Geschmack hätte das Album so gut zehn Minuten kürzer sein können, dass hätte es mich mehr begeistert, schätze ich. Trotzdem gut. Nur nicht so gut wie der Vorgänger. Aber auch "Mines" braucht ein bisschen Zeit, die ich "Mines" lassen werde. Und sollte ich in einigen Wochen wirr-begeistert "Ohmeingottdasistdasverdammtealbumdesjahresalter" rufen, dann darf man mir gerne nochmal diesen Eintrag unter die Nase halten.

Fazit: Weniger Klangfetzen, mehr Teppich, aber ein schöner in ungewöhnlichen Farben.

Shelleyan Orphan – Helleborine
Wenn zwei Menschen sich treffen und herausfinden, dem gleichen Poeten verfallen zu sein, und diese dann beschließen Musik zu machen, wie würde das klingen?
Shelleyan Orphan kennen die Antwort. In diesem Falle lautet sie: Es klingt nach sphärischen, schwelgendem Indie-Pop ( man könnte vielleicht auch noch ein 'Dream' dazwischenquetschen ), mit komplexen Arrangements, die deutlich von klassischer Musik inspiriert sind, vermischt mit einer engelsgleichen Frauenstimme, mit der man sich am liebsten zudecken möchte, und einer ebenfalls nicht von dieser Welt zu stammen scheinenden Männerstimme, die einem Lyrik vortragen. Oder kurz: Es klingt schlicht schön.
Droht ihr Debütalbum "Helleborine" zwischendurch mal etwas in der Masse der 80er Indie-Bands verlorenzugehen, so lässt es einen durch die eher ungewöhnlichen Instrumente für dieses Genre doch aufhorchen - Oboe, Klarinette, Fagott mischen einige der auf Albumlänge etwas schwächelnden Songs wieder auf. Eigentlich fühlt man sich während des gesamten Album ein bisschen so, wie das Cover aussieht – man liegt mit geschlossenen Augen in einer weichgezeichneten Welt aus rosa und grau.
Ich persönlich hätte der Platte aber etwas mehr Kanten gewünscht. Oder, um im Photoshop-Jargon zu bleiben: Etwas weniger 'Weichzeichnen', etwas mehr 'Kanten schärfen'.

Fazit: Ein Album, dass einen auf Wolken gehen lässt – aber irgendwann holt einen die Realität dann doch wieder ein.


Neal Morgan – To The Breathing World
Nur Schlagzeug und Gesang. Ungewöhnlich? Ein bisschen vielleicht. Anstregend? Nein, nicht bei Neal Morgan.
Der Mann, der Joanna Newsom nun schon seit Jahren als helfende Hand beim Arrangieren ihrer Songs und am Schlagzeug begleitet, kann auch ganz allein nur mit seinem Instrument begeistern.
Die Songs dieses Albums sind wirklich Songs und weniger experimentelles Drum-Noise-Wirrwarr, wie es zum Beispiel bei Nervous Cop der Fall ist. Nicht umsonst empfiehlt Neal gerne ( und mehrfach ) das Album mit Kopfhörern zu hören: Viele Stimmen, geschichtet im Hintergrund, sorgen für einen harmonischen Klang. Oft vergisst man ganz, dass man es hier nicht mit einem klassischen Bandalbum zu tun hat und dann fällt einem wieder erstaunt auf, dass man auch ganz ohne Gitarre oder Piano Melodie und Struktur in einen Song bekommt.
Neals Stimme ist angenehm, wie einem sicher schon auf der "Joanna Newsom and the Ys Street Band" EP aufgefallen sein dürfte, sein Schlagzeugspiel kann man mit ruhigem Gewissen virtuos nennen. Alles in allem bleibt er mit diesem Album ziemlich auf der sicheren Seite, ohne aber in Belanglosigkeit abzurutschen.

Fazit: Singer-Songwriter mal anders, erfrischend, interessant und tatsächlich auch schön.

Mittwoch, 17. Februar 2010

One step forward and a few steps back

Alle Musikrezensenten ( und wohl auch Musikhörer ) der Welt reiben sich bereits in heller Vorfreude die Hände – schließlich erscheint in ein paar Tagen Joanna Newsoms neues Album "Have One On Me".
Während sich also jetzt also viele Menschen viele schöne Worte zu diesem Album ausdenken geh ich mal ein paar Jahre zurück und höre mir die beiden ersten, in Eigenproduktion entstandenen EPs der Dame an, die das ganze losgetreten haben.

Ein bisschen könnte man das ganze schon als Märchen verkaufen, die Geschichte von dem Mädchen aus den Bergen mit güldenem Haar und roten Wangen, dass da am Fluss saß und auf ihrer Harfe gar bezaubernde Liedchen sang. Anstatt mit ihrem Gesang eine gute Fee anzulocken, lockte sie allerdings einen Waldschrat namens Will Oldham, besser bekannt als Bonnie Prince Billy an, der der holden Maid den Wunsch erfüllte, Konzertsäle in aller Welt zu füllen.
Ganz so lief es dann doch nicht ab, auch wenn man die Musikpresse, die Joanna Newsom nun seit Jahren mit Freuden als Elfe bezeichnet, auch ein bisschen verstehen muss – da sieht dieses Mädchen nun so aus, als wäre sie die Milkmaid mit der Father Lucifer aus Tori Amos gleichnamigen Song mal in love war, spielt noch dazu Harfe und kommt aus den Bergen.

Aber konzentrieren wir uns lieber auf das wesentliche, den eigentlichen Gegenstadt dieses Textes, der, oh Wunder, nicht Joannas Lieblingskreation von Gunne Sax oder ihr neuer roter Lippenstift ist, sondern ihre beiden ersten EPs "Walnut Whales" (2002) und "Yarn and Glue" (2003).

Joanna Newsom kommt, wie allgemein bekannt ist, aus einer sehr musikalischen Familie. Sie selbst sagt, ihre Familie sei eher klassisch veranlagt, was ihre Instrumente angeht – sie hatte ihren Harfenunterricht, aber warum sollte sie auch dazu singen? Das tat ja auch sonst niemand in der Familie. In Kalifornien studierte sie dann kreatives Schreiben, also war es nur eine Frage der Zeit, bis sie anfing, eigene Songs auf der Harfe zu schreiben und eben auch gesanglich zu begleiten. Es war also tatsächlich so, dass sie bis zu diesem Zeitpunkt, nicht lang vor dem Entstehen der ersten EP, das erste Mal in ihrem Leben gesungen hatte.
Die EPs entstanden nun aus einem ziemlich pragmatischen Zweck, und nicht etwa, weil Miss Newsom plante groß herauszukommen. Um sich ihre Songideen merken zu können, nahm Joanna diese mit einem Fisher Price Tape Recorder (sic!) auf. Der Recorder verursachte auf seine alten Tage hin aber leider des öfteren Kabelsalat also bat Joanna ihren damaligen Freund Noah Georgeson (ebenfalls Musiker) ihre Songs per Computer aufzunehmen, einfach nur, damit sie die Songs nichts vergessen konnte. Gesagt getan, Joanna brannte sich ihre Songs auf CD, druckte schnell ein Cover aus und freute sich (ganz bestimmt).
Als Joanna dann anfing, kleine Auftritte zu spielen, schlug besagter Noah vor, sie könne doch ein paar Kopien dieser CDs zu ziehen, um sie zu verkaufen. Jemand aus ihrem Freundeskreis ergatterte ebenfalls Exemplare dieser CDs und drückte sie Will Oldham, nachdem dieser ein Konzert in der Gegend gespielt hatte, in die Hand. Und der Rest ist Geschichte.

Nun aber genug zur Geschichte um die EPs, 2002 nahm Miss Newsom also "Walnut Whales" auf, nach dieser EP wurde auch ihre erste Internetpräsenz benannt – eine gute Idee, ist zumindest meine persönliche Meinung, denn ich liebe diesen Titel. Er sieht durch Alliteration und gleiche Buchstabenzahl der Wörter schon mal toll aus, er klingt toll und noch dazu versprüht er irgendwie etwas von keltischer Mystik, die ja auch das Harfenspiel manchmal ausstrahlt (Joanna begann ihre Karriere als Harfenspielerin übrigens auch mit keltischer Harfe). Allerdings könnte der Titel genauso gut zu einem Kinderbuch passen. Mir würden sofort mehrere Ideen zu einer Sage oder zu einem Kinderbuch unter diesem Namen einfallen. Vielleicht ist das das schöne an dem Titel – er stimuliert die Phantasie. Übrigens gibt es tatsächlich ein US-Kinder-Bastelbuch, in dem aus Walnussschalen Wale gebastelt werden, das war auch ungefähr so meine Assoziation.
Der Titel "Yarn and Glue" ist nun nicht unbedingt weniger spannend, aber da ja der gleichnamige Song auf dieser EP sein Zuhause findet, macht man sich darüber erst Gedanken, nachdem man den Song kennt.
Das rührendste an diesen EPs ist wohl einfach der Gesang – Joanna Newsom sagte selber, dass sie sich zu dieser Zeit noch unwohl fühlte damit zu singen. Und ihre Stimme klingt tatsächlich so natürlich, wie sie einfach nur klingen kann, wenn jemand noch gar keine Übung im Singen hat. Hier und da hört man ein Kratzen, als wäre dies nun schon der zwölfte Versuch den Song fehlerfrei aufzunehmen und ihre Stimme wäre schon etwas überstrapaziert. Man hört kleine Unsicherheiten, mal stimmt das Timing nicht ganz und Miss Newsom hat mehr Worte als Töne und scheint dann schnell den Saiten der Harfe hinterherrennen zu wollen. Dann kommen die Worte wieder so zögerlich als würde sie sich fragen, was genau sie da eigentlich macht. Aber alles in allem macht gerade das den Charme dieser Aufnahmen aus. Diese Mischung aus Unbekümmertheit und Dissonanzen und dem Versuch, es richtig zu machen und den richtigen Farbton jedes Songs zu treffen. Dies trifft vor allem auf die erste EP zu, auf der zweiten klingt ihre Stimme schon wesentlich kontrollierter aber dadurch auch noch zaghafter.
Die EPs sind im Gegensatz zu dem Orchestersound von Ys und der neusten Liveaufnahmen sehr sparsam instrumentiert. Harfe, Piano und auch mal ein Xylophon reichen ja auch vollkommen aus.
Die meisten Songs dieser EPs kennt der geneigte Hörer ja auch schon vom "Milk-Eyed Mender" Album, auch wenn sie hier in einem etwas anderen Gewand erscheinen – statt mit Cembalo wird "Peach, Plum Pear" hier zum Beispiel mit einem warmen Keyboard-/E-Piano-Sound vorgetragen, und man kann es nicht anders als 'lebendig' nennen, wie Joanna sich durch diesen Song quiekt und quäkt. Bei den letzten Konzerten der Dame wurde der Song übrigens mit Harfe gespielt und bekam ein Orchesterfinale verpasst – eine schier unglaubliche Steigerung des Songs, mein Herz geht aber am meisten auf, wenn sie anstatt des 'I am blue' der Originalversion 'I was blue' singt. Mag vielleicht verrückt klingen, aber darüber freue ich mich ungefähr so, wie über ein schönes Geburtstagsgeschenk.
Ein weiterer bekannter Song, nun mittlerweile auf drei Tonträgern veröffentlicht, findet hier seinen Ursprung –" Clam, Crab, Cockle, Cowrie". Hier klingt der Gesang zur Harfenbegleitung noch etwas holprig, das Timing stimmt oft nicht ganz, aber die vorsichtigen Versuche, den Song schön zu singen und gesanglich schwierigere Parts geschickt zu umgehen ist schon irgendwie erfrischend.
Die weiteren bekannten Songs auf diesen EPs unterscheiden sich nicht großartig von ihrer späteren Milk-Eyed Mender-Version, meist klingen sie auf dem Album einfach ein bisschen ausgereifter, ein bisschen anders instrumentiert und sicherer gesungen.
Schade ist es natürlich, dass man die Entwicklung der Songs, die nur auf diesen EPs festgehalten wurden nicht weiterverfolgen konnte. "Yarn and Glue" hat einen auf sicher mehr als 20 Art und Weisen zu interpretierenden Text, ist für Newsom-Verhältnisse überraschend kurz ( unter zwei Minuten ) und lässt den Hörer bei einem Xylophon aufhorchen. Gerade von diesem Song hätte ich gerne eine Liveaufnahme im Stile ihrer derzeitigen Auftritte.
"Erin" beginnt mit hypnotischem Harfenspiel und wirkt musikalisch ein bisschen wie die kleine Schwester von "Sprout and the Bean" und hätte sich eigentlich wunderbar auf Joannas erstem Album gemacht, wäre aber auch nicht besonders aufgefallen.
Mit seinen knapp über sechs Minuten Länge tastet sich "Flying a Kite" schon eher in die Newsom-Gefilden vor, die man mittlerweile gewohnt ist. Ein schöner Klaviersongs über das Erwachsenwerden, ich vermute einfach mal, dass dieser Song vermutlich aus Joannas jugendlicheren Schaffensphasen stammt, der Text ist charmant naiv, stellenweise ein bisschen kindlich und weist nicht unbedingt die lyrische Dichte auf, die die meisten ihrer Songs besitzen, aber es ist auch mal schön, einen Text gleich auf Anhieb verstehen zu können, zumindest trägt sie ihn überzeugend vor, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt schon 21 war. Aber wer ist mit 21 schon erwachsen? Der Song plätschert auf seiner Länge leider ein bisschen dahin, könnte man sicher etwas mehr rausholen, gerade heute, aber zu dem Zeitpunkt gab es eben nur Joanna, ihre Harfe, ein Tasteninstrument und einen Computer.
Der letzte der 'verlorenen' Songs heißt "The Fray" und reiht sich brav ein zwischen die anderen Harp-only Songs. Der Song wirkt in sich sehr stimmig und geschlossen, vermutlich wäre er nach "Yarn and Glue" mein zweitliebster Song gewesen, den ich gerne nochmal auf einem Tonträger gefunden hätte.

Und während die Musikpresse nun durchdreht und sich fragt, ob sie die Rezension zum neuen Album lieber mit 'Give me hope, Joanna' oder 'Joanna – du geile Sau' betiteln wollen, lehne ich mich zurück und höre nochmal die EPs, mit denen alles angefangen hat. Und weiß im Grunde genommen, dass diese Frau und ihre Musik auch funktionieren ohne Stimmtraining und ohne Orchester.

Samstag, 19. Dezember 2009

Shuffle-Spielchen - Teil 2

Ja, Ferien und zuviel Freizeit...

1.Put your iTunes, Windows Media Player, etc. on shuffle.

2. For each question, press the next button to get your answer.
3. YOU MUST WRITE THAT SONG NAME DOWN NO MATTER HOW SILLY IT SOUNDS.


IF SOMEONE SAYS 'ARE YOU OKAY' YOU SAY?
Sonic Youth – Shaking Hell (live)
(Ja, da sag ich gerne mal "shake off your flesh"...)

HOW WOULD YOU DESCRIBE YOURSELF?
Sonic Youth – Crème Brûlée
(Ich bin einen Süßspeise!)

WHAT DO YOU LIKE IN A GUY/GIRL?


Sonic Youth – New Hampshire
(Eine einseitige Liste.)

HOW DO YOU FEEL TODAY?
Hot Water Music – The Sense

WHAT IS YOUR LIFE'S PURPOSE?
The Cure – The Upstairs Door


WHAT'S YOUR MOTTO?
Tori Amos – Me And A Gun
("Gehe nie unbewaffnet aus dem Haus"? Hm...ich denk mal drüber nach.)

WHAT DO YOUR FRIENDS THINK OF YOU?


City & Colour – Confessions
(...nun dann, gesteht!? Nein, stellenweise vielleicht sogar ganz passend, je nach dem wie man es verstehen will.)

WHAT DO YOUR PARENTS THINK OF YOU?
David Bowie – Always Crashing In The Same Car
(Sie denken wohl, ich sei ziemlich selbstzerstörerisch. Aha.)

WHAT DO YOU THINK ABOUT VERY OFTEN?
Amusement Parks On Fire – Cut To Future Shock
(Schon sehr aussagekräftig, dass das gute Stück knapp 15 Minuten lang ist.)

WHAT DO YOU THINK OF YOUR BEST FRIENDS?
Sonic Youth – Protect Me You
(Schon wieder! Wie gut, dass Sonic Youth ja laut Songmeanings.net nur Musik über Sex & Drogen machen. Nein, an sich ja eine schöne Antwort auf die Frage, zumindest ergibt sich sowas wie Sinn.)

WHAT IS YOUR LIFE STORY?
The Smiths – There Is A Light That Never Goes Out
(Awww!)

WHAT DO YOU WANT TO BE WHEN YOU GROW UP?
Converge – Phoenix In Flight

WHAT WILL THEY PLAY AT YOUR FUNERAL?
Regina Spektor – Love Affair
(Na, wenn das bei der nächsten Frage rausgekommen wär...)

WHAT IS YOUR HOBBY/INTEREST?
Crystal Antler – Vapor Trail
("Vapor Trail. Vapor Trail. MY Vapor Trail")

WHAT IS YOUR BIGGEST FEAR?
City & Colour – Happiness By The Kilowatt
(Erschreckend passend. Irgendwie.)

WHAT IS YOUR BIGGEST SECRET?
Bat For Lashes – Two Planets
(Tja, das heißt dann wohl, ich bin einfach nicht von dieser Welt ;))

WHAT DO YOU WANT RIGHT NOW?
David Bowie – A New Career In A New Town

WHO DO YOU WANT TO BE?
Bat For Lashes – Travelling Woman

(Hach ja. Haaach ja.)

WHAT WILL YOU POST THIS AS?
Sonic Youth – Nic Fit

Donnerstag, 22. Oktober 2009

ラブレター

when i lose my sleep, it's you i miss.
[you know so well x sondre lerche.]

to be completely honest, you're not like all the rest.
[the night will go as follows x the spill canvas.]


because how i ever got to you, i have no idea.
it's like some secret door, well it just appeared.
so, no matter what i do from now on with my time, you will always stay here, in my mind.
i am certain of this, and i am not certain of anything.
[motion sickness x bright eyes.]

my problem is you made me melt and i don't want to be frozen anymore.
[have you ever x incubus.]

i can feel the distance getting close.
[china x tori amos.]

but your memory is here and I'd like it to stay
warm light on a winters day.
[pink bullets x the shins.]

i wish i was your favourite girl.
i wish you thought i was the reason you are in the world.
i wish my smile was your favourite kind of smile.
i wish the way that i dressed was your favourite kind of style.
i wish you couldn't figure me out,
but you always wanna know what i was about.
i wish you'd hold my hand when I was upset.
i wish you'd never forget the look on my face when we first met.
[nicest thing x kate nash.]

i just want to feel this way forever.
[nerdy x poison the well.]

Samstag, 3. Oktober 2009

Shuffle-Spielchen

Das hier hab ich mir vor lange Zeit mal aus dem Livejournal meiner lieben Freundin Sarah geklaut und heute wiedergefunden - und gleich mal ausprobiert.

1. Set your WinAmp to Shuffle
(I think it's okay to use the shuffle mode of you recent MP3-player ;)
2. Go one song forward for each question

3. Use the song to answer the questions


How do you feel today?
Sonic Youth - Waist

Will you come a long way in your life? 
 
Bat For Lashes - Trophy
("Heaven is a feeling I get in your arms"...kann man nun verschieden auslegen, allgemein aber sicher als "ja")

How do your friends see you?
Grizzly Bear - Lullabye
("My love's another kind"? Ach so...oder heißt das, ich bin unheimlich langweilig?)

Will you marry someday?
 
Talking Heads – Crosseyed and Painless
(Das kann ja nun alles bedeuten.)

What's your best female friend's favourite track? 
Sonic Youth – Androgynous Mind
(Den Song mag doch keiner außer mir?! Mal abgesehen davon könnte er heißen, dass er sich eher auf einen male friend als einen female friend bezieht *hüstel*)

What's the story of your life?
 
Hot Water Music – I was on a Mountain
(Klingt wie ein Buchtitel. Ja, so ist's wohl, das Leben - vom Mountain zum Solid Ground. Und wieder zurück?)

What was school for you?
 
Phosphorescent – Aw Come Aw Wry #5


How can you reach more in life?
Tujiko Noriko – 無限列車
(Indem ich Kanji lerne! Oder mehr Zug fahre?)

What's the best thing about your friends?
 
The Most Serene Republic – Battle Hymn of the Republic

What are you going to do this weekend?
Sonic Youth – Kim Gordon & The Arthur Doyle Hand Cream 

(Äh. Glaub nicht?)

How would you describe your grandparents?
 
Kettcar - Würde
("Nun ist es zu spät um in Würde zu sterben"? Das ist irgendwie gemein. Die Kuchen & Kaffee-Stelle gefällt mir da schon besser.)

How's your life moving forward?
 
Wolf Parade – You are a Runner and I am my Father's Son
(Toll, ich bin also ein daddy's girl, pff...)

Which song will they play on your funeral?
 
The Shangri-Las – The Boy
(Also, wäre ich jetzt ein Junge natürlich sehr passend.)

How does the world see you?
Broken Social Scene – Late Night Bedroom Rock for the Missionaries

Will you lead a happy life?
Grizzly Bear - Reprise
(Grizzly Bear sind sich einig und schicken mir schon wieder einen "My love's another kind"-Song...)

What do your friends really think about you?
Death Cab For Cutie - Transatlanticism

Do people secretly desire you?
Converge - Homewrecker
(Ein GANZ eindeutiges ja!)

How can you make yourself happy?
Sonic Youth – Paper Cup Exit

What should you do with your life?
Sonic Youth – Shaking Hell
(Das bezweifle ich, Tante Kim.)

Will you ever have kids?
The Patti Smith Group -Pissing in a River
(Oh Gott, ein JA!)

Which song would you do a striptease to?
 
Wolf Parade – Grounds for Divorce
(Dazu strippen? Niemals! Also...nein.)

What would you do if a man would offer you sweets out of a car window?
Phantom Planet – In Our Darkest Hour
(Klingt nicht nach "Einsteigen")

What's your mother thinking about you?
David Bowie - Art Decade

What's your dark secret?
The Most Serene Republic - Neurasthenia
(Ich gebe Entwarnung - keine chronischen Krankheiten!)

What's your biggest enemy's song?
Bat For Lashes – The Big Sleep
(Wer auch immer mein größter Feind sein mag, er scheint zu schlafen. Oder ist Schlaf der Feind?)

What kind of character do you have?
Patti Smith - Elegie
(Ich weiß ja nicht, wie ich das finde...)

Which song will be played at your wedding?
Melt-Banana - Spathic!!
(Na, das wird 'ne romantische Hochzeit!)

Freitag, 5. Juni 2009

Der Kaiserin neue Kleider

Ein langer Weg in grobkörniger Aufnahme. Eine Frau, die ihn entlangschreitet. Die Kamera zoomt auf ihre Füße. Es sind hübsche Füße in hübschen Designer-High Heels. Die Kamera hält auf die Füße. Dann schwenkt sie über den Körper der Frau, der in ein Designer-Kleid gehüllt ist, das wir nun in allen Details betrachten dürfen. Die Kamera behält nun das Gesicht der Frau im Objektiv. Ihre Haare wehen leicht im Wind. Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet und man kann nicht genau festlegen, ob er bedeutungsschwer oder eher ausdruckslos ist.

Diese Szene ist nicht der neue TV-Spot eines bekannten Modehauses – nein, so oder so ähnlich spielen sich die meisten der so genannten Visualettes ab – die kurzen Videos, von denen eines für jeden Song des neuen Tori Amos’ "Albums Abnormally Attracted To Sin" gedreht wurde.
Schon lange bevor der eigentliche Albumtitel feststand, kamen dem Tori-Fan einige Infos über das Schaffen seiner Lieblingspianistin zu Ohr: Die Gute schreibt jetzt ein Musical, ihr neues Album wird damit aber nichts zu tun haben, aber jeder Song des neuen Albums wird einen Kurzfilm untermalen.
Die Kurzfilme sind mit der Zeit also zu den Visualettes geworden. Und mit Verlaub – ich hätte die Kurzfilm-Geschichte doch interessanter gefunden. Nur wenige der Visualettes schaffen es, eine gewisse Atmosphäre aufzubauen (das sind häufig die, mit Szenen von der Tour 2007), sie sind weder Fisch noch Fleisch – kein Musikvideo im klassischen Sinne aber auch kein Kurzfilm. Einige untermalen den dazu passenden Song sehr schön und bieten neue Sichtweisen auf den Text, aber viele wirken einfach nur wie eine Modenschau. Dazu der ewig gleiche Blick, nur in einem Video blitzt ein Lachen auf, das Bild wechselt von grobkörnig zu gestochen scharf. Und immer wieder: Toris neue Kleider. Und Schuhe. Und Taschen. Aber nicht nur Tori ist neu eingekleidet, auch die Damen der American Doll Posse dürfen sich mal wieder sehen lassen – Pip war anscheinend sogar beim Friseur!

Aber genug zu den Visualettes. Klang es im Vorfelde so, als wäre das Album auf diesen Filmchen aufgebaut, wirken sie jetzt eher wie ein nettes Extra zum neuen Album. Und das ist es ja eigentlich, was zählt: Tori Amos hat ein neues Album aufgenommen! 17 Songs an der Zahl umfasst das Werk. Ein Grund zur Freude. Mag man annehmen.

Nun war ich von ihrem letzten Album doch so enttäuscht, dass ich keine hohen Erwartungen hegte. Ich hab auch die diversen Streams, die vor Veröffentlichung den Weg ins Netz fanden nicht gehört. Nur die Single "Welcome to England" tat ich mir einmal an (war nicht begeistert) und die Liveaufnahmen von "Curtain Call" und "Lady in Blue", wobei hier vor allem ersteres zu überzeugen wusste.
Leider muss ich sagen: Ich bin wieder nicht zufrieden. Auch, wenn mich dieses Album doch positiver stimmt also Toris Posse.
Der Opener "Give" war schon mal ein kluger Schachtzug: Düster, ein bisschen elektronisch – erinnert doch an "From The Choirgirl Hotel" Zeiten. Eigentlich ja das, was man sich immer gewünscht hat: Dass Tori wieder zu ihrem alten Sound, der ihr doch so gut stand, zurückkehrt. Jedoch klingt der Song in meinen Ohren etwas angestrengt, vielleicht auch überproduziert? Egal, jedenfalls stimmt er einen doch erstmal hoffnungsvoll. Und leider hat uns Tori da mal wieder an der Nase herumgeführt. Denn was jetzt kommt, klingt wie ein Album, das nicht von einer sondern von vielen vielen Personen aufgenommen wurde. Will meinen: Eine in sich nicht immer stimmige Mischung aus vielen verschiedenen Stilen. Hier gibt es Songs, die nach alten Zeiten klingen, Songs, die eher nach den letzten Alben klingen und Songs, die für Tori neu erscheinen. Eines muss man ihr ja lassen: Irgendwas neues, bis dato untypisches für sie, kommt fast immer mit auf Toris Alben. Auf diesen Alben wären das zum Beispiel die Bubblegum-Pop Hymne "500 Miles". Oder auch "Fire To Your Plain", mit seinem dahinplätschernden Swing. Beide Songs werden von vielen Leuten 'gehasst' – ich muss sagen, ich schätze die gelöste Stimmung, die von beiden Songs ausgeht. Unangestrengt, beschwingt – hätte ich den Song von wem anders im Radio gehört, wäre es für mich einer dieser Radiohits geworden, über die man sich immer wieder freut und laut mitsingt (die man aber nicht unbedingt im Tonträgerformat besitzen muss).

Was mir an diesem Album besonders fehlt, sind die Hits, die Songs, die man wochenlang im Dauerrepeat hören muss. Selbst die von mir nicht unbedingt geliebten Alben "The Beekeeper" und "American Doll Posse" hatten davon je mindestens zwei. Hier bleibt das für mich leider aus. Viele gute Songs, viele wirklich tolle Ansätze werden leider im Keim erstickt. So fängt beispielsweise "Strong Black Vine" unheimlich viel versprechend an, geht dann aber in der dick aufgetragenen Instrumentierung völlig unter. Auch das tolle "Curtain Call" hätte ich mir weniger stark instrumentiert gewünscht, es bleibt aber trotzdem einer der besten Songs des Album – düster, melancholisch, Piano, zu Herzen gehend. Ein weiterer Song, der gut in die "From The Choirgirl Hotel"-Zeit gepasst hätte: "Starling". "Starling" wäre perfekt, wäre da nicht diese Bridge…
Ein weiteres Element, das gelegentlich an dem Album stört: Die Synths. Besonders bei Lady in Blue stören sie mich aber auch ohne sie wäre der Song vermutlich von dem Gitarrensolo gen Schluss abgewertet worden, aber trotzdem, gerade in Abendstunden ein schöner, entspannter Ausklang für das Album, auch wenn mir das schöne, sparsamer instrumentierte "Ophelia" als Schluss noch besser gefallen hätte).
Auch textlich bringt es Tori auf diesem Album bei vielen Songs mehr auf den Punkt als damals. Selbst vor Paarreimen, mit denen man früher niemals gerechnet hätte, wird jetzt kein Halt mehr gemacht. Ihre Stimme schwankt zwischen leicht rau & kratzig, leicht lasziv ("Police me") und süßlich ("Flavor"). Auch ihre neuen Musical-Erfahrungen lassen sich bei "That Guy" deutlich heraushören (für Musicalhasser vermutlich unerträglich, mir gefällt es ganz gut, auch wenn es ungewohnt ist).
Eben das bestärkt den Eindruck, die Frau, die dieses Album gemacht hat, war nicht immer die gleiche Frau.
Insgesamt kann man allerdings sagen, dass Tori mit diesem Album für meinen Geschmack mehr richtig gemacht hat als bei der Doll Posse: Mit "Curtain Call", dem textlich ziemlich interessanten Piano-only-Song "Mary Jane" und "Fast Horse" beruft sie sich auf alte Stärken die auch mit neuen Elementen verknüpft werden. Auch die leicht cheesy Songs "500 Miles" und "Fire To Your Plain" bringen mich zumindest in gute Stimmung.
Leider liegen dazwischen auch Ausfälle wie die Kitschballade "Maybe California" (deren Text mich als Nicht-Mutter leider gar nicht anspricht und durch ihre extrem betonte Aussprache der Schlagwörter dieses Songs doch ganz gut zu nerven weiß) und das uninspirierte "Not Dying Today".

Fazit? Tori war shoppen, ja. Doch neben ihren neuen Designer-Fummeln trägt sie auch gerne den einen oder anderen Schatz aus ihrem Kleiderschrank. Aber manchmal dauert es ein bisschen, bis man sich endgültig für einen Stil entschieden hat.

Und sperrt mal bitte ein paar Gitarren weg, wenn Tori ins Studio kommt!

Dienstag, 12. Mai 2009

Die kulinarischen Kuriositäten des Alltags, Part 2

Heute: Latte Macchiato mal selbstgemacht

Nun, hier mag man sich fragen: Und? Steckt man ein Pad in die Kaffeemaschine, drückt auf 'nen Knopf, fertig ist der Macchiato.
Da ich allerdings nur im Besitz einer Oldschool-Filterkaffeemaschine bin, komme ich so einfach leider nicht an dieses Getränk. Meine Alternativen für einen schnellen Latte Macchiato sind:
1. Runter in die Straße rennen und mir beim Bäcker oder in einem Café einen kaufen
2. Latte Macchiato-Pulver aus der Tüte mit heißem Wasser übergießen
3. Aus Espresso und Milch selber einen Macchiato mixen

Letzteres hab ich nun also versucht. Die beiden anderen Varianten habe ich allerdings auch schon mal getestet (empfehlenswert für ein Pulverkaffeegetränk ist der Latte Macchiato aus der Tüte von Nescafé, eher abraten würde ich von dem von Krüger).

Aus Mangel an Espressomaschinen musste auch hier Espressopulver herhalten, aber das gute von Jacobs. Auf der Rückseite der Packung steht sogar, wie ich zu meinem Traummacchiato gelange, super!

Zunächst allerdings hätte ich mein Kaffeegetränk leider mit fast mit Essig zubereitet...der Wasserkocher wurde gerade eingeweicht (also, mit Essig) und mir fiel es erst auf, als ich merkte, dass das Geräusch, welches er gerade produziert, nicht nach kochendem Wasser klang...
Den Wasserkocher also mehrmals ausgespült und ausgekocht, dann nochmal von vorne.
Milch in einen Topf geschüttet und vorsichtig erwärmt, Wasserkocher an und das heiße Wasser über das Pulver geschüttet. Der Espresso war also schon fertig, auf die Milch wurde noch gewartet.
Da ich auch kein Latte Macchiato Glas besitze hab ich den Espresso von der Espressotasse in eine normale Kaffeetasse umgefüllt. Dieser Blogeintrag könnte auch unter dem Titel "Wie ich in möglichst kurzer Zeit mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geschirr dreckig mache - und das völlig sinnfrei!" laufen...
Die Milch hab ich dann eher in lauwarmen Zustand als wirklich heiß in die Tasse zu dem Espresso geschüttet. Nachdem mir einmal eine Käsesauce angebrannt ist und das Saubermachen des Topfes wirklich kein Spaß war, bin ich da wohl leider zu übervorsichtig...mit den hübschen Schichten wurde es schon mal nichts (hätte ich in der Tasse eh nichts von gehabt), auch wirklich heiß war das Getränk nicht.
Zudem musste ich auch auf die obligatorische Milchschaumkrone (zum Löffeln oder zum sich albern damit bekleckern und hoffen so auf ein Werbeplakat zu kommen) verzichten, ich wollte jetzt nicht versuchen, auch noch Milch aufzuschlagen...
Auch Sahne gab's keine. Insofern kann man meinen Latte Macchiato doch als ziemlich improvisiert bezeichnen.
Und das geschmackliche Fazit? Nun, es schmeckte zugegeben, nicht viel schlechter als ein gekaufter, aber auch nicht viel besser als der aus der Tüte. Hatte was von Kaffee mit zuviel Milch (es war auch glaub ich zuviel Milch...und zu kalte Milch), aber mit typischer Espressonote. Zudem hatte die Milch einen komischen Beigeschmack, der schätzungsweise daher kam, dass ich zu 7/8 fettarme Milch benutzt habe, aber noch den Rest der Vollmilchpackung dazugeschüttet habe...was weg muss, muss weg!

Die Fortsetzung folgt im nächsten Blogeintrag mit dem verheißungsvollen Titel "Wie Jana spät Abends Espresso trank, die ganze Nacht nicht schlafen konnte und sich einmal komplett durch ihre Plattensammlung hörte"
Stay tuned...

Montag, 6. April 2009

Top 10, Teil 3

Nach einer kleinen Pause geht es hier nun fröhlich weiter.
Einige, der letzten vier Alben meiner Top 10 waren für mich wohl weniger eindeutig als die bisher genannten…aber trotzdem hat jedes einzelne Album es verdient, hier in dieser Liste zu stehen.

The Weakerthans – Reconstruction Site
Was würden die einschlägigen Musikmagazine zu den Weakerthans sagen? Eine klassische Indie-Rock Band mit Folk-Einschlag vermutlich.
Was würde ich zu den Weakerthans sagen?
Hm. Zunächst würde ich vielleicht erzählen, wie ich dieses Album kennen gelernt habe.
Der erste Song dieser Band, den ich hören durfte, war "The Reasons". Nun, nicht unbedingt ihr bester Song. Trotzdem stand er für mich irgendwie aus der Masse heraus. Vielleicht war es der nette Text, die nette Stimme, die nette Melodie, die im Ohr bleibt, die netten Gitarren, die gerade soweit schrammeln, dass man nicht spöttisch lächelnd die Augen verdrehen muss. Ja, nett traf mein erstes Urteil ganz gut, aber nicht nett in diesem negativ behafteten Sinne. Einfach irgendwie sympathisch.
Zumindest fühlte ich mich praktisch dazu gezwungen, das Album zu kaufen, auf dem eben dieser Song drauf ist – Reconstruction Site.
Und schon mit Manifest als Opener haben die Weakerthans einen völlig in der Tasche.
Ein Album, das in sich absolut stimmig ist und vor allem diese wunderbaren Texte, die irgendwie typisch für die Weakerthans sind, enthält. Texte, die man verstehen kann, aber nicht muss, die einen aufhorchen lassen und weit entfernt von Poesiealbum-Lyrik sind.
Ich sage es mal so: Wenn ich dieses Album höre, wünsche ich mir, ich hätte Französischunterricht von einem Pinguin bekommen. Ich wünsche mir, ich hätte eine Katze namens Virtute (oder Morrissey), die maunzend auf meinen Füßen liegt und dabei mein Leben analysiert. Versteht ihr?
Ansonsten: Einige Seiten zuvor gab’s einen kleinen Bericht zum Weakerthans-Konzert 2007. Vielleicht versteht man ja dann, was ich sagen möchte.

Zum Weiterhören: "Left & Leaving". Hat mit Aside ihren wohl größten Hit und noch viele andere schöne Songs.

Pavement - Slanted & Enchanted
Erschienen in den frühen 90ern. Damit ist das Debutalbum von Pavement das zweitälteste Album dieser Liste nach Pattis Horses. Weitere Parallele: Es ist das Album auf dieser Liste, das am zweitkürzesten in meinem Besitz weilt.
So, Pavement ist ein klassischer Vertreter auf Top 10 Listen.
Warum nun gerade auch in meiner? Und warum dieses Album?
Ich besitze von Pavement nur ein weiteres Album: "Crooked Rain", der Klassiker. Es hat mir immer gut gefallen, war aber nichts, an dem wirklich mein Herz hang. Es hat mich auch nicht wirklich neugierig auf mehr von Pavement gemacht.
Die "Slanted & Enchanted" habe ich etwa drei Jahre nach der "Crooked Rain" gekauft. Ich war in letzter Zeit häufig über den Titel gestolpert, es war günstig und ich fand (und finde) das Cover unheimlich toll. Außerdem haben Debutalben häufig etwas Spannendes an sich, vor allem, wenn man das spätere Werk einer Band bereits ein bisschen kennt.
Nun, ich hab dieses Album nach dem Kauf wirklich oft gehört. Und was soll ich groß dazu sagen? Es ist Lo-Fi-Geschrammel, das ein gelbes Ausrufezeichen verdient hätte. Es ist stellenweise wirklich nicht unbedingt gut abgemischt. Manchmal wirkt es sogar etwas unbeholfen, im Vergleich zur "Crooked Rain".
Trotzdem hört man hier eine Band, die genau weiß, in welche Richtung sie gehen will. Die es schafft, ein Album voller toller Songs aufzunehmen, von denen kein großer Hit heraussticht, aber einem trotzdem alle im Kopf bleiben. Die es schafft, einen tatsächlich auch irgendwie zu berühren. Und dabei meines Erachtens weitaus interessanter klingt, als auf dem vermeintlich reiferen "Crooked Rain".
Ich war nach dem ersten Hören begeistert und bin es noch immer. Mir gefällt die Energie und diese Jungenhaftigkeit dieses Albums. Punkt.

Zum Weiterhören: Nun ja..."Crooked Rain" eventuell?

Arcade Fire - Funeral
Was habe ich mit mir gerungen, bis ich mich entschlossen hab, dieses Album auf diese Liste zu setzen. Warum weiß ich auch nicht so genau. Zu Klischee? Zu lange nicht gehört? Überhört?
Als ich das Album am Freitag im überfüllten Zug gehört hab und trotzdem auf einmal das Gefühl hatte, ich wäre mit der Band irgendwo ganz allein, wusste ich, dass ich es nennen muss.
Anfangs habe ich dieses Album schändlich missachtet. Kurz nachdem es erschien, lieh ich es mir in der Bücherei auf und hörte es nachts. Ja, es gefiel mir. Aber ich hörte es nur einmal und vielleicht noch ein zweites Mal unaufmerksam. Mir entging völlig die Schönheit und Einzigartigkeit, die dieses Album an sich hat. Natürlich zog ich mir eine Kopie von dem Album, die ich aber so gut wie nie gehört habe.
Es dauerte noch einige Jahre, bis das Album bei mir völlig zündete. Nach mehrfachem, diesmal intensiverem Hören schlich es sich langsam, aber sicher an.
Die Überschwänglichkeit dieses Albums. Die Art, wie ein Song mittendrin einfach umgeworfen wird und völlig anders weitergeht als erwartet. Die Art, wie ein Song wie "In The Backseat", den ich anfangs immer nach den ersten paar gesungenen Zeilen mit einem Augenrollen stoppte, sich so unglaublich aufbauen kann und schließlich in etwas gipfelt, dass bei jedem Menschen irgendwelche Gefühle auslösen muss. Wie ein Song wie "Wake Up", der nun wirklich nicht dem klassischen Schmachtfetzen entspricht, einen mehr rühren kann als jede noch so als emotional betitelte Ballade. Wie die Hits des Albums so gar nicht die Aufdringlichkeit eines typischen Indie-Hits haben.
Natürlich hab ich mir das Album so schnell wie möglich nachgekauft. Und meine Kopie verschenkt. Dafür erntete ich einige Wochen später auch ein "Ich wollt mich noch mal bedanken, dass du mir dieses Album gezeigt hast."

Zum Weiterhören: Vielleicht die EP, ich find es ja schön zu sehen, wie die Band sich so entwickelt hat. Außerdem ist die Aufmachung auch sehr gelungen. Ansonsten: The Kissaway Trail, Arcade Fire in jung, noch nicht ganz ausgereift und dänisch.

Weezer - Pinkerton
Und schon wieder Klischee! Aber hey, was soll's?
Am 05.02.2006 schrieb ich einen Eintrag zu diesem Album in mein so-eine-Art-Tagebuch. Das war etwa einen Monat, nachdem ich es gekauft habe.
Um diesen Eintrag zusammenzufassen:
Wenn man sich das Album anhört, kann man es schon mal chaotisch, in sich nicht stimmig oder es bei Songs wie "Tired Of Sex" für textlich banal halten. Passend dazu die optische Aufmachung. Was hat das alles zu bedeuten und mit dem Album zu zun? Aber sieht man näher hin entdeckt man viele kleine Details, wie die Graphik auf der Rückseite oder die Landkarte im Tray. Das alles zusammen ergibt irgendwie wieder Sinn. Wie auch die ganze Platte.

Oder in kurz: Das einzig wahre Emo-Album!
Und mit "El Scorcho" und wie ich es mit 14 kennen lernte verbinde ich auch einige nostalgische Erinnerungen, ja...

Zum Weiterhören: Danach geht kein Weezer mehr.

Merci an die Leser für's Durchhalten!

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