Eine Liebe zu den Tönen

Montag, 23. Juli 2007

Circa Survive

...klingen wie ein Pfund Butter beim Gitarrenunterricht.

Mittwoch, 18. Juli 2007

I get a little warm in my heart when I think of winter

Vorletzte Nacht hörte ich mir Tori Amos "From The Choirgirl Hotel" an. Dreimal hintereinander. Daraufhin beschloss ich, dass es mal an der Zeit wäre, hier eine kleine Liebeserklärung an die gute Dame fallenzulassen ( oder vielmehr an ihre Musik ). Nicht, dass sie jemals davon erfahren wird, aber es gibt ja auch genug richtige Tori-Fanatiker, die sie mit Zuneigung überhäufen.

Als ich 13 war, las ich das erste Mal etwas über Tori Amos. Es war eine Konzertreview im Musikexpress ( den ich mir aufgrund des Alanis Morissettes Artíkels gekauft hab ). Ihr Album "Strange Little Girls" war gerade erschienen und die Review zu diesem Album las ich daraufhin in einer meiner ersten Visions-Ausgaben ( in der 4 Ohren Rubrik, glaub ich ).
Eigentlich hatte ich Tori Amos daraufhin schon fast wieder vergessen, obwohl ich die Idee super fand, als Frau ein Album voller Coversongs von Männern aufzunehmen.
So stieß ich erst wieder auf Tori, als ich etwas später auf einem Flohmarkt umherirrte und bei einem CD-Stand hängenblieb. Dort kaufte ich das zweite Album von Alanis Morissette, ein Album von Heather Nova und..."Under The Pink" von Tori Amos. Durch Zufall blieb ich beim Durchwühlen der CDs an ihrem Namen hängen und kaufte mir dann "Under The Pink" weil ich Namen & Cover am ansprechendsten fand. Rabatt bekam ich übrigens auch noch von dem netten Verkäufer ( seine Worte waren "Bei so einem guten Geschmack..."...ha, das hab ich niiiieee vergessen! ).
Ehrlich gesagt schenkte ich dem Album nicht viel beachtung. "Yes Anastasia" fand ich ganz nett ( oder sagen wir so : Ich fand den Titel ganz nett ), "Cornflake Girl", von dem ich schonmal gelesen hatte, fand ich ganz witzig, aber das war's auch schon.
Toris und meine Wege kreuzten sich erst einige Monate später wieder: Ich kam von der Schule und sah beim Mittagessen fern, den Sender Onyx ( ich werde dich nie vergessen, Onyx ). Erstmal freute ich mich unglaublich über das "Save me"-Video von Aimee Mann. Und direkt danach lief "A Sorta Fairytale" von Tori Amos. Und das Video war das wohl schönste Video, das ich bis dato sehen durfte. Und dazu dieser wunderschöne Song! Ganz anders als der Kate Bush-esque Stil von "Under The Pink", eher eingängig und leicht ins Herz zu schließen. Also genau das, was ein 14jähriges Mädchen sich wünscht. Die CD "Scarlet's Walk" bekam ich kurz darauf zum Geburtstag geschenkt und war ziemlich begeistert von einigen Stücken. Trotzdem machte es noch nicht so wirklich "Klick!".
Ab hier verschwimmt zugegebenermaßen die Erinnerung an Toris und meine Geschichte. Seltsamerweise erinnere ich mich auch nicht mehr genau daran, wann, wie, warum und in welcher Reihenfolge ich mir die anderen Alben zulegte ( und das merke ich mir normalerweise bei allen meiner CDs ).
"Strange Little Girls" brachte mir meiner Mutter einmal mit ( die "Enjoy The Silence"-Coverversion fand ich soooo unheimlich toll ), "Boys For Pele" kaufte mir meine Oma, als wir gemeinsam bei Karstadt waren, "Little Earthquakes" kaufte ich mir auf einem Flohmarkt in Glückstadt - beim gleichen Verkäufer, bei dem ich schon "Under The Pink" kaufte...und "From The Choirgirl Hotel" kaufte ich, soweit ich mich erinnere, erst irgendwann vorletztes Jahr bei Saturn.
So, wann begann ich nun also, Tori Amos Musik zu lieben?
Ich glaube, das hat sich mit der Zeit erst entwickelt...ich bekam das "Scarlet's Walk" Notenbuch geschenkt und das Album wuchs mir dadurch ans Herz. Irgendwann nahm ich mir mal die Zeit, um "Boys For Pele" in Ruhe durchzuhören und stellte fest, dass da etwas passierte, dass ich nicht einordnen konnte und das mich irgendwie fesselte. Das spornte mich dann an, mich mit allen ihren Alben eingehender zu beschäftigen.
Mein Interesse an Tori Amos wuchs und schrumpfte auch wieder, erst war ich unheimlich begeistert von ihrer Musik, dass vergaß ich für einige Monate wieder völlig ihre Existenz.
Wann genau ich feststellte, dass ihre Musik unverzichtbar für mich ist, weiß ich nicht genau. Ehrlich gesagt war das wohl erst gegen Ende 2005. Ich verbreitete Toris Musik in meinem Bekanntenkreis und beschäftigte mich dadurch wieder eingehender mit ihr. Anfang 2006 hörte ich "Little Earthquakes" öfter und verliebte mich Hals über Kopf in "Winter" ( und zeitweise auch in einige andere Songs ). Während einer Zugfahrt hörte ich zum ersten Mal "From The Choirgirl Hotel" in ganzer Länge und war auch davon hin und weg.
Vermutlich habe ich einfach ein paar Jahre gebraucht um die Komplexität ihrer älteren Werke zu erfassen. Mittlerweile sind meine absoluten Lieblingsalben von ihr "Boys For Pele", ihr wohl experimentellstes Werk, und "From The Choirgirl Hotel", ihr dunkelstes Werk ( entstand nach ihren Fehlgeburten ). Das wäre mit 13 wohl nichts für mich gewesen...diese beiden Alben würde ich mittlerweile aber auch zu zwei der besten Alben überhaupt zählen, zumindest für mich.
Auch mit "American Doll Posse" hab ich nun fast meinen Frieden geschlossen, zumindest gibt es eine handvoll wunderbarer Songs auf diesem Album.
Alles in allem gibt es wohl kaum eine Musikerin, die das mit mir macht, was Tori mit mir macht. Danke Tori, dass du mir soviele Abende gerettet hast!

Außerdem gibt es von Tori soviel Material ( Bücher, Noten, Singles, Bootlegs...), dass einem als "Fan" nie langweilig wird und es immer etwas gibt, an dem man seine Konsumlust ausleben kann. Dafür natürlich auch nochmal danke, Frau Amos!

Montag, 4. Juni 2007

Resurrection Jukebox Night

...ist der Titel des ersten Kapitels eines wundervollen Romans - "Never Mind Nirvana" von Mark Lindquist. Die traditionelle Auferstehung der Jukebox am Freitagabend. Und obwohl das nicht viel mit dem zu tun hat, über das ich eigentlich schreiben möchte, passt es doch, denn im Mittelpunkt steht die Nostalgie.
Zur Erfrischung gibt's den Text heute mal in der dritten Person, scheint ja gerade im Trend zu sein.

Es ist Sonntagabend, ein gewöhnlicher Sonntagabend. Wie so viele andere Menschen hat die Protagonistin dieses Textes am Sonntagabend nichts zu tun und verbringt ihn also allein in ihrem Zimmer. Zum Schlafen ist es noch zu früh, sagt ein Blick auf die Uhrzeit. Natürlich könnte sie sich noch einen Film ansehen oder lesen, aber dazu hat sie heute keine große Lust.
Ein Blick auf den CD-Stapel erinnert sie daran, dass sie schon seit langem mal wieder Lust hat, einen bestimmten Song zu hören ( der Vollständigkeit halber : "Doth I protest too much" von Alanis Morissette ). Bisher hat sie das Bedürfnis nach diesem Song immer wieder in den Hintergrund gestellt, wusste sie doch, dass sich die CD ganz unten im hinteren linken Stapel befindet. Außerdem weiß sie, wie die Suche nach einer bestimmten CD in ihrem Chaos meist endet...
Doch jetzt hat sie Zeit und braucht Beschäftigung. Also setzt sie sich auf den Boden, schiebt mit einer routinierten Bewegung ihren Bass aus dem Weg und macht es sich so gemütlich, wie es möglich ist. Sie friert, deswegen trägt sie einen viel zu großen schwarzen Männerpullover ( immer, wenn sie diesen Pullover trägt, fragt sie sich, ob das tatsächlich Größe S sein kann ). Der Bequemlichkeit halber trägt sie keine Hose ( sie sollte vielleicht mal überlegen, warum sie friert...).
Im Gegensatz zu den meisten Menschen, die ihre CDs mehr oder weniger geordnet in Regalen oder CD-Ständern aufbewahren liegt der Großteil ihrer Tonträgersammlung in Stapeln ( 5,5 Stapel an der Zahl ) auf dem Boden. Die meisten Menschen fragen immer wieder verwundert, ob man es schaffen kann, da den Überblick zu behalten. Nein, kann man eigentlich nicht. Trotzdem schafft sie es zumindest sich zu merken, welche CD sich in etwa in welchem Stapel befindet.
Um nun an den hinteren linken Stapel heranzukommen, muss sie erstmal den Stapel davor wegräumen. Während die die CDs also in kleineren Stapeln um sich herum verteilt, weiß sie, dass sie definitiv mehr als eine CD aussortieren wird, um sie noch in dieser Nacht oder am nächsten Tag mal wieder zu hören. Sie stößt auf CDs, die sie schon fast aus ihrer Erinnerung verdrängt hat. CDs die sie - auch wenn sie es ungern zugibt - vor vielen Jahren eigentlich nur kaufte, weil sie glaubte, der Name der Band müsse in ihrem CD-Regal zu finden sein. CD-Kauf aus Imagegründen. Peinlich? Ja, ein bisschen. Lässt sich aber als Jugendsünde abstempeln.
Ihr fällt ein Beatsteaks-Album in die Hände, das sie schon ganz vergessen hatte. Sie kaufte es vor einigen Jahren für 7,99€ bei Karstadt, hörte es einmal und stellte wieder fest, dass sie die Beatsteaks gar nicht mag.
Ein paar CDs weiter findet sie sogar eine H-Blockx-CD. 4,99€, gekauft, als sie im Urlaub in Görlitz war, weil ein Freund von ihr immer wieder versuchte sie davon zu überzeugen, dass diese Band ja gar nicht so schlecht sei ( glatt gelogen ). Sie erinnert sich daran, dass sie irgendwann begann, sich als Urlaubssouvenirs CDs zu kaufen ( anstatt Postkarten, Aschenbechern etc. ) und ihr bei den meisten CDs tatsächlich noch einfällt, wann und wo sie den Tonträger gekauft hat.
Sie findet ihre Angelika Express Alben und erinnert sich an Zeiten, als ihr diese Alben noch viel bedeuteten und sie die Texte noch für unglaublich toll hielt ( spätestens an dieser Stelle tritt dieses gewisse Nostalgie-Gefühl ein ). Auch ihre Heather Nova Sammlung befindet sich in diesem Stapel, dabei fällt ihr auf, dass sie das "Storm"-Album wohl noch nie richtig angehört hat. Das sollte vielleicht mal nachgeholt werden.
Ein bisschen lachen muss sie beim Fund des "Golden Age of Grotesque"-Albums von Marilyn Manson ( die Special Edition mit DVD...). Auch eines der Alben, die sie nie wirklich angehört hat, jetzt mal abgesehen von den Singles vielleicht. Aber an die DVD erinnert sie sich gut ( sie ist beängstigend )...
Für CDs im Digipack sind solche CD-Stapel übrigens die reinste Folter. Sie wird sich die abgenutzten Ecken des zweiten Kettcar-Albums und des aktuellen Tomte-Albums nie verzeihen. Deswegen behält sie auch immer die hübschen kleinen Folien, in die CDs im Digipack in Plattenläden so gerne verpackt werden.
Irgendwann findet sie auch die gesuchte CD. Jetzt muss wieder 'aufgeräumt' werden.
Ein flüchtiger Seitenblick auf den vorderen rechten Stapel erfasst aufeinandergestapelte CDs von Filter, Phillip Boa & the Voodooclub, Sex Pistols, Silverchair und Hot Water Music. An dieser Stelle fühlt sie sich fast überrollt von einer Welle der Zärtlichkeit und möchte die CDs am liebsten alle einzeln hervorholen, um jede an sich zu drücken und ausgiebig zu streicheln. Das erscheint ihr dann aber doch ein bisschen albern, also lässt sie es lieber. Der Wunsch, ihre CDs chronologisch zu ordnen überkommt sie - wie bei "High Fidelity" - also nach Kaufdatum. Die eigene Biographie in Tonträgerform sozusagen. Wieviel lässt sich anhand einer chronologisch geordneten CD-Sammlung über das Leben eines Menschen sagen?
Nach einer Weile sind die CD-Stapel alle wieder aufgebaut, nur ein kleiner Haufen CDs liegt noch neben ihr, um mal wieder ( oder auch : endlich mal 'richtig' ) gehört zu werden.
Alanis Morissette, Alkaline Trio, Delta Goodrem, Bright Eyes, Filter. Soviel zum Thema Abwechslung.

Das Fazit dieses Abends? Das gleiche wie immer: Manchmal beneidet sie Menschen, die mit einem gezielten Griff und ohne lange zu suchen, ein bestimmtes Album aus ihrer CD-Sammlung fischen können. Manchmal denkt sie aber auch, dass sie es, trotz Chaos und Unübersichtlichkeit, besser hat - immerhin erlebt sie dadurch immer wieder kleine Überraschungen und kann sich so einen Abend lang unterhaltsam beschäftigen.

Donnerstag, 24. Mai 2007

Sky Blue Sky? Wie wäre es einmal mit...Wasser?

Die neue Wilco-Platte ist wie die Ostsee. Eindeutig.
Fährt man an die Ostsee, muss man sich keine Sorgen machen: Sie ist immer genau da, wo man sie erwartet. Die Ostsee ist schon nett, wenn man Wasser mag. Sie birgt keine großen Gefahren und man kann in ihr nett herumwaten. Oder sich die Füße waschen. Man läuft über den weichen Sand und gelegentlich muss man der ein oder anderen Qualle ausweichen ( oder sie jubelnd begrüßen, je nach dem, wie man so zu Quallen steht ). Ein paar nette Stunden lassen sich schon an der Ostsee verbringen. Nett.
Ich persönlich bevorzuge die Nordsee. Wenn man Pech hat, findet man nur eine traurige Pfütze vor um dann kurze Zeit später von der Flut überrascht zu werden. Man muss nur wenige Schritte im Wasser waten um schwimmen und tauchen zu können ( bei der Ostsee kann das sehr lange dauern... ). Des öfteren überraschen einen Wellen. Auch mal hohe, stürmische Wellen, die einen fast mitreißen. Allerdings kann man so auch Wellentauchen machen, dafür nimmt man auch gerne mal gelegentlich vom Salzwasser brennende Augen in Kauf. Der kieselige, grobe Sand kratzt unter den Füßen. Die Nordsee ist meist unberechenbar.
Die neue Wilco-Platte ist wie die Ostsee.

Freitag, 4. Mai 2007

Tori Amos' "American Doll Posse"

Da liegt es nun vor mir, Tori Amos' neuntes Studioalbum mit dem klanghaften Namen "American Doll Posse", natürlich in der teuren limited Edition.
Als einigermaßen großer Tori Amos-Verehrer ist man eigentlich schon mit diesem Zustand zufrieden. Da bringt die gute Frau Amos nach einiger Zeit mal wieder ein Album heraus und steigerte die Vorfreude eines jeden "Fans" im Vorfelde durch Informationen zum Album. Das Wort "Konzeptalbum" fiel, nach und nach erfuhr man, dass Tori Amos ihren Charakter auf diesem Album in fünf verschiedene Frauen aufspaltet ( allesamt angelehnt an Frauen aus der griechischen Mythologie ), von denen sich jede mit einem anderen Themenbereich in 'ihren' Songs beschäftigt, jede der Frauen erhielt auch ihren eigenen Online-Blog. Man bekam die ersten Songs zu hören. Man lernte die fünf verschiedenen Toris "kennen". All die Informationsfetzen fügten sich langsam zu einem Bild zusammen, das Erwartungen weckte. Die Vorfreude steigerte sich ins Unermessliche ( trotz ausbleibender Begeisterung über die ersten neuen Songs ).
Und nun liegt es da. Das Album. In der limited Edition. Ein hübsches Digipack, es enthält fünf schöne Postkarten, ein Booklet, das nicht an Fotos spart und eine Bonus DVD. Und natürlich das neue Album. Wie bereits gesagt, zufrieden ist man eigentlich jetzt schon, ohne das Album gehört zu haben.
Und doch, natürlich kann man den Augenblick nicht erwarten, in dem man die 23 Songs von Toris Posse zu hören bekommt.
Die Erwartungshaltung ist zwiespältig. Zwar war man von den ersten Songs nicht begeistert und man bemerkte den Abwärtstrend der letzten Alben, aber dennoch : Es ist Tori Amos!Und das ausgefeilte Grundkonzept des neuen Albums machte neugierig auf mehr.
Nun ja, auch eine Tori Amos kann Fehler machen. Und Fehler begeht sie ( meines Erachtens nach ) doch einige mit diesem Album.
Zunächst einmal der erste Track: "Yo George". Ganz ehrlich, was soll das? Natürlich, wenn man unzufrieden mit der politischen Situation ist, kann man seinem Ärger mal Luft machen. Jaja, wir wissen alle, Mr. Bush ist ganz böse, kein guter Präsident etc. etc...aber warum muss sich denn jeder darüber auslassen und mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen? Das ist nicht gerade einfallsreich. Das machen alle ( P!nk, Green Day...), das ist nicht Toris Metier. Außerdem hat sie schon mit "Scarlet's Walk" ein Konzeptalbum zu ihrer Sicht vom heutigen America abgeliefert.
Der Text zu diesem Song ist nicht überzeugend und auch musikalisch nicht umwerfend. Zumindest steht hier noch das Piano im Vordergrund. Die bereits bekannten Songs "Big Wheel" und "Bouncing Off Clouds" sind absolute Ohrwürmer, radiotauglich und einfach zu "catchy", um sie schlecht zu finden. Allerdings begeistern sie auch nicht ( auch wenn sie besonders "Big Wheel" auf eine sehr 'verschmitzte' Art und Weise singt, man kann förmlich ein ironisches Lächeln auf ihrem Gesicht hören ). "Teenage Hustling", ebenfalls bereits bekannt, ertrinkt in einem Meer an Tori Amos-untypischen Gitarren ( wie viele der Songs dieses Albums ) und wirkt überzogen, dennoch bleibt auch dieser Track irgendwie hängen ( auch hier muss ich das Wort noch einmal erwähnen: "catchy" ).
Der Rest der 23 Songs scheint irgendwie in sich selbst unterzugehen. Viele belanglose Nummern mit uninspiriertem Text vermischen sich mit einigen tollen Tracks, alles in allem kommt aber vor allem das Piano, was ja nun DAS Tori-Instrument ist, viel zu kurz. Natürlich steht es auf dezente Art immernoch im Vordergrund, wird jedoch von anderer übermäßiger Instrumentierung überdeckt. Dieses Album wirkt weniger wie das Album einer Pianistin als ein Band-Album.
Ihre Stimme zeigt zwar wie immer eine große Variabilität, aber auch stimmlich traute sie sich schon einmal mehr ( ich erinnere an dieser Stelle an "Boys For Pele" ).
Auch die Pseudo-Laszivität, an der sich Charakter Santa in einigen Songs versucht, wirkt nicht überzeugend ( besonders wenig gelungen ist das bei "You Can Bring Your Dog" ), auch wenn ich hier gerne einen MySpace-Kommentar von Santas Space ( zum Song "Body And Soul" ) zitieren möchte:
"Body and Soul is awsome, it makes me want to seduce my love like the dirty girl I am."
Nun ja, das war nicht gerade mein erster Gedanke bei dem Song, vielleicht sollte ich ihn mir mal intensiver anhören...
Santa hat jedoch mit "Programmable Soda" einen der ansprechendsten Songs des Albums auf den Leib geschrieben bekommen. Harmonien und ein ansprechendes Streicher- und Bläserarrangement zeichnen diesen Song aus.
Auch "Code Red" protzt mal wieder mit Gitarrensound ( immerhin, ein Track ohne 12-Saiter ), aber hier schafft vor allem das Piano eine grandiose düstere bis verstörende Stimmung. Hier jubiliert das Fan-Herz : Das ist super, das ist Tori! Wie wir sie kennen und lieben! Naja, und so weiter halt.
Auf "Code Red" folgt der Song, der mich spontan am meisten eingefangen hat: "Roosterspur Bridge". Wunderbarer Gesang, das Piano hier ist einfach umwerfend schön. Dieser Song hätte sich ( musikalisch gesehen ) gut auf "The Beekeeper" gemacht, schätze ich. Oder sogar ( Kontrastprogramm olé! ) auf "Little Earthquakes".
Das Album schließt mit "Dragon" ab, gesungen von Santa, ebenfalls einer der besten Tracks des Albums.
Alles in allem verstecken sich hier doch einige große Songs, sie sind aber in zu viel Durchschnitt versteckt. Das Album hätte also gut einige Songs kürzer sein können, dann wäre es in sich stimmiger gewesen. An Abwechslung mangelt es diesem Album zumindest nicht, auch wenn es in sich nicht umbedingt homogen wirkt.
Oh, und noch zur DVD: Acht Minuten Spielzeit. Äh, okay. Eigentlich hab ich mir gewünscht, dass da eventuell ein Interview mit Tori Amos drauf wäre oder zumindest etwas Hintergrundinformationen. Das einzige was man aber auf dieser DVD findet ist ein kurzer Film vom Fotoshooting zum Album ( Tori mit vielen Perücken vor einer grauen Wand ), unterlegt mit Songs vom Album. Naja, nicht recht informativ. Ein bisschen sinnlos? Aber okay. Tori darf das ( ach ja? ). Und natürlich der Bonus-Song "My Posse Can Do", der ist nur auf dieser DVD zu finden. Die Lyrics zu diesem Song sind auch auf der DVD nachzulesen. Zu diesem Song ist nicht viel zu sagen, es ist diesmal nicht so wie bei "Garlands", dem Bonus-DVD-Song von "The Beekeeper" - das ist nämlich der eigentliche Übersong des Albums, und den nur auf der DVD zu veröffentlichen, das ist schon fast dreist.
Und "My Posse Can Do"...naja..."Tippy tippy ty all over the world...". Zugegeben, ein Grinsen hat mir der Song schon entlockt. Niedlich ist er schon. Kein musikalisches Meisterwerk, keine Offenbahrung in Notenform, aber nett zu hören. Macht zumindest gute Laune. Irgendwie. An die Offenbahrung in Notenform durch Tori Amos Songs glaube ich - ehrlich gesagt - auch nicht mehr so wirklich.

Mittwoch, 4. April 2007

Zufall olé

Vorgestern nacht kam ich auf die Idee, mal wieder alte Mp3-CDs durchzuhören. Die hab ich mir früher immer zusammengestellt, als ich noch keinen Mp3-Player hatte, da hat für Zugfahrten meist eine Mp3-CD gereicht und ich musste nicht haufenweise andere CDs mitschleppen.
So weit, so gut. Waren natürlich ein paar hübsche Wiederentdeckungen dabei ( "When The Stars Go Blue" von Ryan Adams, immernoch einer der schönsten Mitsing-Songs ever ), ansonsten war es einfach nur ein netter Zeitvertreib, gestern nachmittag hab ich die CDs auch wieder einsortiert.
Vorhin stellte ich dann fest, dass ich eine CD vergessen hab. Sie war...nun ja, ziemlich unsauber beschriftet und es sind auch nur ~35 Lieder drauf.
Aber natürlich hab ich trotzdem mal reingehört. Soweit keine großen Überraschungen, bis ich dann zu Track 19 kam.
Track 19 war Sheryl Crows Version von Cat Stevens' "The First Cut Is The Deepest". Natürlich klingt das jetzt total uninteressant.
Allerdings hab ich Montag noch den Film "Frau mit Hund sucht Mann mit Herz" ( und er ist toll! ) gesehen und dieses Lied wurde in einer Szene gespielt. Seit diesem Moment hatte ich unglaubliche Lust es zu hören, warum auch immer. Ich mag es tatsächlich ( ...kein Kommentar hierzu ). Und grad heut nachmittag überkam mich wieder das unglaubliche Verlangen es zu hören, das Verlangen war so stark, dass ich ein Sheryl Crow Album hören musste. Näher kam ich dem Song nicht. Runterladen wollte ich ihn auch nicht ( das ist ja illegal, wie wir alle wissen ).
Und dann befand er sich auf eben dieser Mp3-CD. Track 19. Und ich hatte überhaupt keine Ahnung, dass ich dieses Lied in irgendeiner Form "besitze". Da war ich dann doch...überrascht bis erfreut.

Und jetzt werd ich es nochmal hören und ganz laut ( wirklich ganz ganz laut ) mitsingen!

Edit: Ich kann es...auswendig? Erschreckend. "I would have given you all of my heart, but there's someone who's torn it apart..."

Samstag, 13. Januar 2007

"Musik"

Neulich, im Musikunterricht...

Dem Kurs wird ein Stück von Arnold Schönberg vorgelegt, ein Gedicht wird rezitiert. Es wird nach Noten gesprochen, nicht gesungen.
Nicht umbedingt schön anzuhören, wohl wahr. In der Besprechung dieses Stückes bezeichnete die Sitznachbarin zu meiner linken es als "...Musik..also, in Anführungszeichen". Also "Musik".
Das brachte mich zum Nachdenken. Dieses Stück ist für sie offenbar keine Musik, trotz eines Notentextes.
Ich erinnerte mich dabei an ein Kapitel in Nick Hornbys Buch "31 Songs", in dem er erzählt, dass sein autistischer Sohn ein eigenes Wort für Musik entwickelt hat, und eben nur die Musik die er mag, als Musik bezeichnet. Auf einer Autofahrt schaltet der CD-Wechsler Hornbys auf eine Louis Armstrong-CD und sein Sohn verlangt umgehend wieder nach Musik.

"Louis Armstrong, der im Alleingang eins der wichtigsten musikalischen Idiome des zwanzigsten Jahrhunderts geschaffen hat, hat anscheinend keine Musik geschaffen."

So können die Meinungen also auseinandergehen.
Wo fängt Musik an und wo hört sie an? Wie man an Hornbys Beispiel erkennt, ist Musik also nicht umbedingt an Gesang und einer klaren Melodieführung erkennbar.

Wie oft hat man schon Leute verächtlich "Also, das ist doch keine Musik." sagen gehört, sobald ihnen etwas zu Ohren kam, dass ihrem persönlichen Geschmack nicht entsprach oder einfach "fremd" für ihre Ohren klang ( oft hörte ich diesen Satz in den 'alternativen' Kreisen, wenn Hip-Hop, R'n'B oder kommerzielle Popmusik angesprochen wurde ).
Natürlich, natürlich: Geschmäcker sind verschieden, jeder nach seiner Fasson etc. pp...aber kann man deswegen einfach Musik, die einem nicht gefällt ( oder die man einfach nicht versteht? ) als "Nicht-Musik" bezeichnen?

Im Endeffekt ist doch in allem Musik drin.
In dem lärmenden Geräusche eines Müllabfuhrwagens, in einem Rasenmäher, in einem anfahrenden Zug, in einem Song von Jeanette Biedermann.

Montag, 6. November 2006

Die Wieder- und Neuentdeckungen, Part 1

Neulich, beim Musikhören:
Ich hatte Lust etwas zu hören, was ich länger nicht gehört hatte, also wand ich mich meinen CD-Stapeln zu und wühlte etwas in einem von ihnen herum. Nach einer Weile stieß ich auf "Wonderlust", ein Livealbum von Heather Nova.
"Kann man ja mal wieder hören", dachte ich.
Über die ersten paar Tracks kam ich jedoch nicht hinaus, nicht, dass ich keine Lust hatte, weiterzuhören, ich hatte mich einfach festgehört. Der erste Track war gleich das bezaubernde "Winter Blue" vom "Siren"-Album, darauf folgte "Walk This World", ebenfalls einer meiner Lieblingssongs von Heather Nova. Dann: "Island", das auch ein großartiges Stück Musik ist, wie mir bei dieser Liveaufnahme wieder klarwurde. Nach "Heart And Shoulder", eines niedlichen Songs, der zwar nett zu hören ist, aber doch eher durchschnittlich ist, skippte ich vor, weil ich "London Rain" und "Doubled Up" hören wollte. Dann begann ich wieder von vorne. Diesmal war ich allerdings zu faul um nach "Heart And Shoulder" zu skippen und geriet durch Zufall mitten in "Paper Cup" hinein, ein Song, den ich vorher nie beachtete.
In genau diesem Moment fragte ich mich, warum. Ich musste sogar nachschauen, wie der Song, den ich gerade höre, eigentlich heißt. Nachdem ich den Song an die fünfmal hintereinander gehört hatte, war ich völlig verliebt in dieses Lied.
Ich begab mich auf die Suche nach der Albumversion und fand sie zum Glück auf Anhieb auf "Siren" ( das einzige Heather Nova Album meiner Sammlung, das ich mit einem Griff aus dem Regal ziehen kann, für die anderen muss erst eine Weile gewühlt werden ). Und auch diese war einfach wunderschön, auch wenn ich die Live-Version für noch ein bisschen schöner halte.
Dieser Moment vor dem Refrain! Kitschig? Vielleicht. Aber umwerfend schön. Heather Novas Kopfstimme ( eine der schönsten Kopfstimmen, die ich je hören durfte! ), besonders im Refrain:

<<And every dream is just a dream after all
And everything stands so still when you dance
Everything spins so fast
And the night's in a paper cup
When you want it to last<<


Schön, wenn einige Menschen solche Gedanken in Worte fassen können, ohne das es überladen klingt.

Zumindest höre ich das Lied seitdem in erschreckend regelmäßigen Abständen. Eigentlich sogar jeden Tag. Ich freue mich zumindest sehr, dass ich den Song jetzt entdecken durfte und ich verspüre genau jetzt das dringende Bedürfnis ihn wieder zu hören und diesen Eintrag damit zu beenden.

Sonntag, 29. Oktober 2006

Das Gemeine an Xiu Xiu

Genau dann, wenn man gerade denkt "Ha! Und ihr seid ja DOCH eingängig!", kommt irgendwas, womit man nun gar nicht gerechnet hat.

Sonntag, 1. Oktober 2006

KT Tunstall - Miniature Disasters

Don't wanna be second best,
Don't wanna stand in line,
Don't wanna fall behind.
Don't wanna get caught out,
Don't want to do without.
And then the lesson I must learn
Is that I've got to wait my turn.


Looks like I've gotta be hot and cold,
Gotta be taught and told,
Got to be good as gold.
But perfectly honestly,
I think it would be good for me.
'Cause it's a hindrance to my health if I'm a stranger to myself...

Miniature disasters and minor catastrophes,
Bring me to my knees.

Well, I must be my own master,
Or a miniature disaster will be,
Will be the death of me.

I don't have to raise my voice,
Don't have to be underhand,
Just gotta understand.
That it's gonna be up and down,
Gonna be lost and found.
And then I can't take to the sky before I like it on the ground...

And I need to patient, and I need to be brave,
I need to discover how I need to behave,
And I'll find out the answers when I know what to ask,
But I'm speaking this wrong language, and everybody's talking too fast..

Miniature disasters and minor catastrophes,
Bring me to my knees.

Well I must be my own master,
Or a miniature disaster will be, will be...
Well I've got to run a little faster
Or a miniature distaster will be, will be...
Well I need to know I'll last if a little
Miniature disaster hits me,
It could be the death of me.

Warum ist mir eigentlich erst jetzt aufgefallen, wie oft ich "Eye To The Telescope" höre?
Die Frau Tunstall ist schon toll...

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Short Cuts, Part 1
Im Schnelldurchlauf durch neue Tonträger in meiner...
FallOutGirl - 21. Aug, 16:51
One step forward and...
Alle Musikrezensenten ( und wohl auch Musikhörer )...
FallOutGirl - 17. Feb, 22:22
Shuffle-Spielchen - Teil...
Ja, Ferien und zuviel Freizeit... 1.Put your iTunes,...
FallOutGirl - 19. Dez, 18:37
"What's your biggest...
"What's your biggest enemy's song? Bat For Lashes –...
sarahs1987 - 26. Nov, 17:55
Das sind ja schöne Zitate!...
Das sind ja schöne Zitate! Und ich hab eine leise Ahnung,...
sarahs1987 - 23. Okt, 00:59

Bücher

Suche

 

Status

Online seit 6608 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Aug, 16:54

Credits


Eine Liebe zu den Tönen
Leben an sich
Random Stuff
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren