Mittwoch, 18. Juli 2007

I get a little warm in my heart when I think of winter

Vorletzte Nacht hörte ich mir Tori Amos "From The Choirgirl Hotel" an. Dreimal hintereinander. Daraufhin beschloss ich, dass es mal an der Zeit wäre, hier eine kleine Liebeserklärung an die gute Dame fallenzulassen ( oder vielmehr an ihre Musik ). Nicht, dass sie jemals davon erfahren wird, aber es gibt ja auch genug richtige Tori-Fanatiker, die sie mit Zuneigung überhäufen.

Als ich 13 war, las ich das erste Mal etwas über Tori Amos. Es war eine Konzertreview im Musikexpress ( den ich mir aufgrund des Alanis Morissettes Artíkels gekauft hab ). Ihr Album "Strange Little Girls" war gerade erschienen und die Review zu diesem Album las ich daraufhin in einer meiner ersten Visions-Ausgaben ( in der 4 Ohren Rubrik, glaub ich ).
Eigentlich hatte ich Tori Amos daraufhin schon fast wieder vergessen, obwohl ich die Idee super fand, als Frau ein Album voller Coversongs von Männern aufzunehmen.
So stieß ich erst wieder auf Tori, als ich etwas später auf einem Flohmarkt umherirrte und bei einem CD-Stand hängenblieb. Dort kaufte ich das zweite Album von Alanis Morissette, ein Album von Heather Nova und..."Under The Pink" von Tori Amos. Durch Zufall blieb ich beim Durchwühlen der CDs an ihrem Namen hängen und kaufte mir dann "Under The Pink" weil ich Namen & Cover am ansprechendsten fand. Rabatt bekam ich übrigens auch noch von dem netten Verkäufer ( seine Worte waren "Bei so einem guten Geschmack..."...ha, das hab ich niiiieee vergessen! ).
Ehrlich gesagt schenkte ich dem Album nicht viel beachtung. "Yes Anastasia" fand ich ganz nett ( oder sagen wir so : Ich fand den Titel ganz nett ), "Cornflake Girl", von dem ich schonmal gelesen hatte, fand ich ganz witzig, aber das war's auch schon.
Toris und meine Wege kreuzten sich erst einige Monate später wieder: Ich kam von der Schule und sah beim Mittagessen fern, den Sender Onyx ( ich werde dich nie vergessen, Onyx ). Erstmal freute ich mich unglaublich über das "Save me"-Video von Aimee Mann. Und direkt danach lief "A Sorta Fairytale" von Tori Amos. Und das Video war das wohl schönste Video, das ich bis dato sehen durfte. Und dazu dieser wunderschöne Song! Ganz anders als der Kate Bush-esque Stil von "Under The Pink", eher eingängig und leicht ins Herz zu schließen. Also genau das, was ein 14jähriges Mädchen sich wünscht. Die CD "Scarlet's Walk" bekam ich kurz darauf zum Geburtstag geschenkt und war ziemlich begeistert von einigen Stücken. Trotzdem machte es noch nicht so wirklich "Klick!".
Ab hier verschwimmt zugegebenermaßen die Erinnerung an Toris und meine Geschichte. Seltsamerweise erinnere ich mich auch nicht mehr genau daran, wann, wie, warum und in welcher Reihenfolge ich mir die anderen Alben zulegte ( und das merke ich mir normalerweise bei allen meiner CDs ).
"Strange Little Girls" brachte mir meiner Mutter einmal mit ( die "Enjoy The Silence"-Coverversion fand ich soooo unheimlich toll ), "Boys For Pele" kaufte mir meine Oma, als wir gemeinsam bei Karstadt waren, "Little Earthquakes" kaufte ich mir auf einem Flohmarkt in Glückstadt - beim gleichen Verkäufer, bei dem ich schon "Under The Pink" kaufte...und "From The Choirgirl Hotel" kaufte ich, soweit ich mich erinnere, erst irgendwann vorletztes Jahr bei Saturn.
So, wann begann ich nun also, Tori Amos Musik zu lieben?
Ich glaube, das hat sich mit der Zeit erst entwickelt...ich bekam das "Scarlet's Walk" Notenbuch geschenkt und das Album wuchs mir dadurch ans Herz. Irgendwann nahm ich mir mal die Zeit, um "Boys For Pele" in Ruhe durchzuhören und stellte fest, dass da etwas passierte, dass ich nicht einordnen konnte und das mich irgendwie fesselte. Das spornte mich dann an, mich mit allen ihren Alben eingehender zu beschäftigen.
Mein Interesse an Tori Amos wuchs und schrumpfte auch wieder, erst war ich unheimlich begeistert von ihrer Musik, dass vergaß ich für einige Monate wieder völlig ihre Existenz.
Wann genau ich feststellte, dass ihre Musik unverzichtbar für mich ist, weiß ich nicht genau. Ehrlich gesagt war das wohl erst gegen Ende 2005. Ich verbreitete Toris Musik in meinem Bekanntenkreis und beschäftigte mich dadurch wieder eingehender mit ihr. Anfang 2006 hörte ich "Little Earthquakes" öfter und verliebte mich Hals über Kopf in "Winter" ( und zeitweise auch in einige andere Songs ). Während einer Zugfahrt hörte ich zum ersten Mal "From The Choirgirl Hotel" in ganzer Länge und war auch davon hin und weg.
Vermutlich habe ich einfach ein paar Jahre gebraucht um die Komplexität ihrer älteren Werke zu erfassen. Mittlerweile sind meine absoluten Lieblingsalben von ihr "Boys For Pele", ihr wohl experimentellstes Werk, und "From The Choirgirl Hotel", ihr dunkelstes Werk ( entstand nach ihren Fehlgeburten ). Das wäre mit 13 wohl nichts für mich gewesen...diese beiden Alben würde ich mittlerweile aber auch zu zwei der besten Alben überhaupt zählen, zumindest für mich.
Auch mit "American Doll Posse" hab ich nun fast meinen Frieden geschlossen, zumindest gibt es eine handvoll wunderbarer Songs auf diesem Album.
Alles in allem gibt es wohl kaum eine Musikerin, die das mit mir macht, was Tori mit mir macht. Danke Tori, dass du mir soviele Abende gerettet hast!

Außerdem gibt es von Tori soviel Material ( Bücher, Noten, Singles, Bootlegs...), dass einem als "Fan" nie langweilig wird und es immer etwas gibt, an dem man seine Konsumlust ausleben kann. Dafür natürlich auch nochmal danke, Frau Amos!

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