Und meine Lebensziele sind sehr einfach
Ich würd' gern geben, was ich zu geben vermag
Ich will lachen an den richtigen Stellen
Und drauf scheißen, wenn das hier jemand nicht mag
Und ich gebe zu, ich bin ziemlich kriegsgeil
Ich will dabei sein, wenn das alles explodiert
Und dann tot sein oder aufstehen aus Asche und Trümmern
Und zusehen, dass der Laden wieder funktioniert
FallOutGirl - 20. Jun, 21:25
Wenn man einen Film an zwei Tagen gleich zweimal sehen kann und auch eine Woche später das Bedürfnis hat, ihn nochmal zu sehen, sollte man wohl ein paar Worte über ihn verlieren.
Zunächst einmal fällt es schwer, den Film in irgendeine Genre-Schublade zu schieben. "Zum Schreien komisch und zum Weinen schön" steht da auf der DVD-Hülle. "Comedy/Drama" sagt imdb.com. Kann man dem zustimmen? Jein.
Weder hat der Film viele dramatische Momente, die auf die Tränendrüse drücken noch zwingt jede Szene den Zuschauer zum Lachen.
Die Geschichte des Filmes ist schnell erzählt: Olive Hoover, sieben Jahre alt, will Schönheitskönigin werden und erhält eine Einladung zur Wahl der "Little Miss Sunshine". Einen Flug kann sich die Familie nicht leisten, also fahren alle sechs Familienmitglieder mit einem klapperigen VW-Bus nach Kalifornien.
Der Film versucht den Zuschauer nicht durch eindrucksvolle Bilder oder originelle Kameraführung zu blenden oder seine Story hinter Special-Effects zu verstecken. Die Szenerie ist allgemein eher unspektakulär. Auch die Story scheint ist nur zum Teil das Essentielle des Films. Meines Erachtens zeichnet sich der Film durch seine Charaktere aus. Jeder der Charaktere hat seine eigene kleine Geschichte.
Sheryl Hoover, Olives Mutter, ist da noch die "normalste" Figur des Filmes. Ihr Mann Richard versucht sein "Anti-Verlierer-Programm" zu verkaufen, scheitert aber. Dwayne, Sherlys Sohn aus erster Ehe, will nicht mehr sprechen, bis er an der Flugschule angenommen wurde. Grandpa Hoover wurde aus dem Seniorenheim geschmissen, nimmt Heroin und wünscht sich, jetzt das exzessive Leben zu führen, dass er damals nicht hatte. Und dann gibt es da noch Frank, Sherlys Bruder, der nach einem gescheiterten Suizidversuch bei Familie Hoover untergekommen ist, um vor einem weiteren Versuch sich das Leben zu nehmen bewahrt zu werden.
Das mag alles nicht spannend oder originell klingen, aber wenn all diese Menschen aufeinandertreffen und ihre "Schicksale" in diesem Film gezeigt werden, genau wie ihre Beziehungen untereinander, ist es schlichtweg großartig und unterhaltsam.
Besonders die Beziehung zwischen Dwayne und Frank, die langsam eine Art Freundschaft aufbauen, sticht hervor.
Hervorzuheben ist natürlich noch die Misswahl-Szene, die wohl eine der skurilsten Szenen der Filmgeschichte ist.
An dieser Stelle müsste jetzt wohl noch ein zusammenfassendes Fazit stehen. Aber ein floskelfreies Fazit ist wohl kaum möglich, deswegen lass ich es einfach und wünsche einen schönen Freitag.
FallOutGirl - 15. Jun, 13:54
...ist der Titel des ersten Kapitels eines wundervollen Romans - "Never Mind Nirvana" von Mark Lindquist. Die traditionelle Auferstehung der Jukebox am Freitagabend. Und obwohl das nicht viel mit dem zu tun hat, über das ich eigentlich schreiben möchte, passt es doch, denn im Mittelpunkt steht die Nostalgie.
Zur Erfrischung gibt's den Text heute mal in der dritten Person, scheint ja gerade im Trend zu sein.
Es ist Sonntagabend, ein gewöhnlicher Sonntagabend. Wie so viele andere Menschen hat die Protagonistin dieses Textes am Sonntagabend nichts zu tun und verbringt ihn also allein in ihrem Zimmer. Zum Schlafen ist es noch zu früh, sagt ein Blick auf die Uhrzeit. Natürlich könnte sie sich noch einen Film ansehen oder lesen, aber dazu hat sie heute keine große Lust.
Ein Blick auf den CD-Stapel erinnert sie daran, dass sie schon seit langem mal wieder Lust hat, einen bestimmten Song zu hören ( der Vollständigkeit halber : "Doth I protest too much" von Alanis Morissette ). Bisher hat sie das Bedürfnis nach diesem Song immer wieder in den Hintergrund gestellt, wusste sie doch, dass sich die CD ganz unten im hinteren linken Stapel befindet. Außerdem weiß sie, wie die Suche nach einer bestimmten CD in ihrem Chaos meist endet...
Doch jetzt hat sie Zeit und braucht Beschäftigung. Also setzt sie sich auf den Boden, schiebt mit einer routinierten Bewegung ihren Bass aus dem Weg und macht es sich so gemütlich, wie es möglich ist. Sie friert, deswegen trägt sie einen viel zu großen schwarzen Männerpullover ( immer, wenn sie diesen Pullover trägt, fragt sie sich, ob das tatsächlich Größe S sein kann ). Der Bequemlichkeit halber trägt sie keine Hose ( sie sollte vielleicht mal überlegen, warum sie friert...).
Im Gegensatz zu den meisten Menschen, die ihre CDs mehr oder weniger geordnet in Regalen oder CD-Ständern aufbewahren liegt der Großteil ihrer Tonträgersammlung in Stapeln ( 5,5 Stapel an der Zahl ) auf dem Boden. Die meisten Menschen fragen immer wieder verwundert, ob man es schaffen kann, da den Überblick zu behalten. Nein, kann man eigentlich nicht. Trotzdem schafft sie es zumindest sich zu merken, welche CD sich in etwa in welchem Stapel befindet.
Um nun an den hinteren linken Stapel heranzukommen, muss sie erstmal den Stapel davor wegräumen. Während die die CDs also in kleineren Stapeln um sich herum verteilt, weiß sie, dass sie definitiv mehr als eine CD aussortieren wird, um sie noch in dieser Nacht oder am nächsten Tag mal wieder zu hören. Sie stößt auf CDs, die sie schon fast aus ihrer Erinnerung verdrängt hat. CDs die sie - auch wenn sie es ungern zugibt - vor vielen Jahren eigentlich nur kaufte, weil sie glaubte, der Name der Band müsse in ihrem CD-Regal zu finden sein. CD-Kauf aus Imagegründen. Peinlich? Ja, ein bisschen. Lässt sich aber als Jugendsünde abstempeln.
Ihr fällt ein Beatsteaks-Album in die Hände, das sie schon ganz vergessen hatte. Sie kaufte es vor einigen Jahren für 7,99€ bei Karstadt, hörte es einmal und stellte wieder fest, dass sie die Beatsteaks gar nicht mag.
Ein paar CDs weiter findet sie sogar eine H-Blockx-CD. 4,99€, gekauft, als sie im Urlaub in Görlitz war, weil ein Freund von ihr immer wieder versuchte sie davon zu überzeugen, dass diese Band ja gar nicht so schlecht sei ( glatt gelogen ). Sie erinnert sich daran, dass sie irgendwann begann, sich als Urlaubssouvenirs CDs zu kaufen ( anstatt Postkarten, Aschenbechern etc. ) und ihr bei den meisten CDs tatsächlich noch einfällt, wann und wo sie den Tonträger gekauft hat.
Sie findet ihre Angelika Express Alben und erinnert sich an Zeiten, als ihr diese Alben noch viel bedeuteten und sie die Texte noch für unglaublich toll hielt ( spätestens an dieser Stelle tritt dieses gewisse Nostalgie-Gefühl ein ). Auch ihre Heather Nova Sammlung befindet sich in diesem Stapel, dabei fällt ihr auf, dass sie das "Storm"-Album wohl noch nie richtig angehört hat. Das sollte vielleicht mal nachgeholt werden.
Ein bisschen lachen muss sie beim Fund des "Golden Age of Grotesque"-Albums von Marilyn Manson ( die Special Edition mit DVD...). Auch eines der Alben, die sie nie wirklich angehört hat, jetzt mal abgesehen von den Singles vielleicht. Aber an die DVD erinnert sie sich gut ( sie ist beängstigend )...
Für CDs im Digipack sind solche CD-Stapel übrigens die reinste Folter. Sie wird sich die abgenutzten Ecken des zweiten Kettcar-Albums und des aktuellen Tomte-Albums nie verzeihen. Deswegen behält sie auch immer die hübschen kleinen Folien, in die CDs im Digipack in Plattenläden so gerne verpackt werden.
Irgendwann findet sie auch die gesuchte CD. Jetzt muss wieder 'aufgeräumt' werden.
Ein flüchtiger Seitenblick auf den vorderen rechten Stapel erfasst aufeinandergestapelte CDs von Filter, Phillip Boa & the Voodooclub, Sex Pistols, Silverchair und Hot Water Music. An dieser Stelle fühlt sie sich fast überrollt von einer Welle der Zärtlichkeit und möchte die CDs am liebsten alle einzeln hervorholen, um jede an sich zu drücken und ausgiebig zu streicheln. Das erscheint ihr dann aber doch ein bisschen albern, also lässt sie es lieber. Der Wunsch, ihre CDs chronologisch zu ordnen überkommt sie - wie bei "High Fidelity" - also nach Kaufdatum. Die eigene Biographie in Tonträgerform sozusagen. Wieviel lässt sich anhand einer chronologisch geordneten CD-Sammlung über das Leben eines Menschen sagen?
Nach einer Weile sind die CD-Stapel alle wieder aufgebaut, nur ein kleiner Haufen CDs liegt noch neben ihr, um mal wieder ( oder auch : endlich mal 'richtig' ) gehört zu werden.
Alanis Morissette, Alkaline Trio, Delta Goodrem, Bright Eyes, Filter. Soviel zum Thema Abwechslung.
Das Fazit dieses Abends? Das gleiche wie immer: Manchmal beneidet sie Menschen, die mit einem gezielten Griff und ohne lange zu suchen, ein bestimmtes Album aus ihrer CD-Sammlung fischen können. Manchmal denkt sie aber auch, dass sie es, trotz Chaos und Unübersichtlichkeit, besser hat - immerhin erlebt sie dadurch immer wieder kleine Überraschungen und kann sich so einen Abend lang unterhaltsam beschäftigen.
FallOutGirl - 4. Jun, 17:17
Um mich in meine Rolle als So-Gut-Wie-Abiturientin hineinzuleben musste ich natürlich gleich einige Dinge erledigen, die zum Abiturientenleben ( also, zum Leben eines ganz frischen Abiturientens zumindest ) einfach dazugehören:
- Sämtliche Nicht-Abiturienten damit ärgern, jetzt keine Schule mehr zu haben. "Oh, also ich hätte jetzt ja jeden Tag Zeit, weißt du." / "Bei dir fällt morgen die erste Stunde aus? Cool. Also ich muss ja gar nicht mehr zur Schule..."
- Lauthals über ein Idiotenapostroph an einem CD-Regal lästern
- Ein Kleid mit Hawaiiblumen-All-Over-Print in neonartigen Farben anprobieren ( Sah übrigens unglaublich scheiße an mir aus, sowas können nur südländische Kaffeewerbungs-Ischen tragen )
- Dem Feierzwang entgegentreten mit einem "Nee, keine Lust", obwohl ja "alle da sind". Und? Mir doch egal. Stattdessen Super RTL schauen. Ghibli against Alcohol. Wie indie! Oder nerdy?
- Nach Bildern von 80er-Popstars und 90er-Boygroups googlen und sich darüber unglaublich zu amüsieren. Man kann diese Bilder auch einem geduldigen Mitmenschen zukommen lassen. Der freut sich entweder oder erklärt einen für völlig bekloppt
- Sich voller Freude einer Gruppe Menschen ( netter Menschen ) anschließen, die am Tag drauf zum Weinfest wollen. Schlechte Coverbands und Wein! Besser kann's gar nicht kommen. Übrigens mag ich Wein gar nicht, von dem Geruch kann einem regelrecht schlecht werden...
- Gleich ZWEI große Schüsseln Crunchy Nuts essen! Ha! Und mir ist immer noch schlecht...
Edit: leo.org übersetzt "nerdy" mit "intelligent, aber sozial unbeholfen", wie überaus hübsch ausgedrückt, google.de hingegen kennt nur das Wort "nerd", was mit "Sonderling" aber auch ganz klasse übersetzt wird
FallOutGirl - 1. Jun, 22:08
Fall Out Boy sind Panic! At The Disco! Aber eindeutig!
Sie sehen sich nicht nur ähnlich, sie klingen nicht nur ähnlich ( die Stimmen der beiden Sänger ähneln sich nun wirklich auffällig...), sie klauen auch noch Zitate aus den gleichen Filmen bzw. aus dem gleichen Film ( "Closer" bzw. "Hautnah" ). Also, wenn das nichts zu bedeuten hat...
Aber ich gehöre ja auch zu den Leuten, die immer gerne behaupteten Michelle Branch und Vanessa Carlton seien ein- und dieselbe Person.
FallOutGirl - 30. Mai, 19:03
- Man kann Wilco auch gut finden, wenn man noch keine 40 ist.
- Carla Bozulich trägt Unterwäsche. Mögen sich Paris, Britney und Lindsay mal ein Vorbild an ihr nehmen!
- Die aktuelle Singe der guten Frau Feist ( "My Moon My Man" ) würde viel viel viel besser klingen, würden sie den Filter rausnehmen, den sie ihr da über die Stimme gepackt haben ( und ich frage mich noch immer: WARUM? ).
- Zum Glück haben wir den Song "Beitrag zu einer besseren Welt" gestrichen, sonst müsste jetzt die St. Pauli-Stelle geändert werden.
- Man darf sich ruhig mal die Freiheit nehmen, mit der Begründung "Ach nee, da hab ich heute keine Lust drauf." abzusagen.
- Mario Kart DS ist mal echt lahm.
- Ich werde das neue System zum Öffnen der Türen am Bankschalter nie kapieren. Nie.
FallOutGirl - 26. Mai, 15:56
Die neue Wilco-Platte ist wie die Ostsee. Eindeutig.
Fährt man an die Ostsee, muss man sich keine Sorgen machen: Sie ist immer genau da, wo man sie erwartet. Die Ostsee ist schon nett, wenn man Wasser mag. Sie birgt keine großen Gefahren und man kann in ihr nett herumwaten. Oder sich die Füße waschen. Man läuft über den weichen Sand und gelegentlich muss man der ein oder anderen Qualle ausweichen ( oder sie jubelnd begrüßen, je nach dem, wie man so zu Quallen steht ). Ein paar nette Stunden lassen sich schon an der Ostsee verbringen. Nett.
Ich persönlich bevorzuge die Nordsee. Wenn man Pech hat, findet man nur eine traurige Pfütze vor um dann kurze Zeit später von der Flut überrascht zu werden. Man muss nur wenige Schritte im Wasser waten um schwimmen und tauchen zu können ( bei der Ostsee kann das sehr lange dauern... ). Des öfteren überraschen einen Wellen. Auch mal hohe, stürmische Wellen, die einen fast mitreißen. Allerdings kann man so auch Wellentauchen machen, dafür nimmt man auch gerne mal gelegentlich vom Salzwasser brennende Augen in Kauf. Der kieselige, grobe Sand kratzt unter den Füßen. Die Nordsee ist meist unberechenbar.
Die neue Wilco-Platte ist wie die Ostsee.
FallOutGirl - 24. Mai, 19:45
"Titten raus, is' Sommer!"
...und ein kleiner Egoschub:
"huhu! Du hast echt eine super beeindruckende tolle Stimme"
( Jaaaa, manchmal braucht mach das. Da fühlt man sich gleich um einiges besser. )
FallOutGirl - 23. Mai, 21:43