Freitag, 15. Juni 2007

Little Miss Sunshine

Wenn man einen Film an zwei Tagen gleich zweimal sehen kann und auch eine Woche später das Bedürfnis hat, ihn nochmal zu sehen, sollte man wohl ein paar Worte über ihn verlieren.
Zunächst einmal fällt es schwer, den Film in irgendeine Genre-Schublade zu schieben. "Zum Schreien komisch und zum Weinen schön" steht da auf der DVD-Hülle. "Comedy/Drama" sagt imdb.com. Kann man dem zustimmen? Jein.
Weder hat der Film viele dramatische Momente, die auf die Tränendrüse drücken noch zwingt jede Szene den Zuschauer zum Lachen.
Die Geschichte des Filmes ist schnell erzählt: Olive Hoover, sieben Jahre alt, will Schönheitskönigin werden und erhält eine Einladung zur Wahl der "Little Miss Sunshine". Einen Flug kann sich die Familie nicht leisten, also fahren alle sechs Familienmitglieder mit einem klapperigen VW-Bus nach Kalifornien.
Der Film versucht den Zuschauer nicht durch eindrucksvolle Bilder oder originelle Kameraführung zu blenden oder seine Story hinter Special-Effects zu verstecken. Die Szenerie ist allgemein eher unspektakulär. Auch die Story scheint ist nur zum Teil das Essentielle des Films. Meines Erachtens zeichnet sich der Film durch seine Charaktere aus. Jeder der Charaktere hat seine eigene kleine Geschichte.
Sheryl Hoover, Olives Mutter, ist da noch die "normalste" Figur des Filmes. Ihr Mann Richard versucht sein "Anti-Verlierer-Programm" zu verkaufen, scheitert aber. Dwayne, Sherlys Sohn aus erster Ehe, will nicht mehr sprechen, bis er an der Flugschule angenommen wurde. Grandpa Hoover wurde aus dem Seniorenheim geschmissen, nimmt Heroin und wünscht sich, jetzt das exzessive Leben zu führen, dass er damals nicht hatte. Und dann gibt es da noch Frank, Sherlys Bruder, der nach einem gescheiterten Suizidversuch bei Familie Hoover untergekommen ist, um vor einem weiteren Versuch sich das Leben zu nehmen bewahrt zu werden.
Das mag alles nicht spannend oder originell klingen, aber wenn all diese Menschen aufeinandertreffen und ihre "Schicksale" in diesem Film gezeigt werden, genau wie ihre Beziehungen untereinander, ist es schlichtweg großartig und unterhaltsam.
Besonders die Beziehung zwischen Dwayne und Frank, die langsam eine Art Freundschaft aufbauen, sticht hervor.
Hervorzuheben ist natürlich noch die Misswahl-Szene, die wohl eine der skurilsten Szenen der Filmgeschichte ist.

An dieser Stelle müsste jetzt wohl noch ein zusammenfassendes Fazit stehen. Aber ein floskelfreies Fazit ist wohl kaum möglich, deswegen lass ich es einfach und wünsche einen schönen Freitag.

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