Mittwoch, 17. September 2008

Lesen und so.

Vor kurzem hatte ich das Vergnügen, mir aus einer so-called "Grabbelkiste" zwei vergünstigte Bücher (weil Mängelexemplar) aussuchen zu dürfen.
Man kennt diese Kisten ja: Man wühlt und wühlt und trifft mindestens viermal auf den gleichen Kitschroman oder Lebensratgeber. Mit ein bisschen Geduld kann man allerdings aus vielen dieser Kisten etwas lesbares oder sogar etwas richtig gutes fischen.
Meine Wahl fiel auf diese Bücher: Eines, von dem ich schon öfter gehört hatte, es mich aber nie so interessierte, dass ich tatsächlich daran dachte, den vollen Preis auszugeben, und ein Buch, von dem ich noch nie etwas gehört hatte, dessen Klappentext allerdings nett klang (und ja, es war das einzige Buch in dieser Kiste, das noch in irgendeiner Form mein Interesse weckte).

Jetzt sind beide durchgelesen (erst zaghaft und unregelmäßig angefangen, dann aber praktisch in einem Ruck durchgelesen) und ich möchte ein paar Worte darüber verlieren.

Markus Kavka & Caroline Korneli - Mach mir mal 'ne Nudelsuppe, bevor ich dich besudel, Puppe!
Wer stolpert nicht über diesen Titel?
Dieses Buch ist weder Sachbuch noch Roman. Es enthält die Aufzeichnungen eines Gespräches der beiden "Autoren" über das allseits beliebte Diskussionsthema Männer und Frauen.
Dazu kann jeder etwas sagen, schließlich ist jeder irgendwie Mann oder Frau und hatte schon mal Kontakt mit dem anderen Geschlecht.
Herr Kavka und Frau Korneli ruhen sich zum Glück in ihren Gesprächen nicht auf Klischees aus und es geht auch nicht in Themenrichtungen à la Einparken-Zuhören-Shoppingwahn etc. Als eine Diskussion ist ihr Gespräch kaum noch zu bezeichnen. Vielmehr tauschen die beiden Erinnerungen und Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht aus und geben so viel von sich selbst preis. Viel mehr dazu lernt der Leser also auch nicht wirklich, außer Anekdoten und Privates aus dem Leben der beiden Moderatoren. Dieses Buch basiert eben nicht auf wissenschaftlichen Fakten, sondern auf subjektiven Eindrücken zweier Personen, die auf deren Erfahrungen und auch Erziehung basieren. Dabei drücken sie dem Leser ein ganz bestimmtes Bild von sich auf's Auge (Kavka = der hofflungslose Romantiker, man merkt sofort, wieviel ihm an einer Person liegt, wenn er von ihr spricht / Korneli = die toughe, abgeklärte und coole Frau, die sich nicht zu großen Gefühlskundgebungen hinreißen lässt, es sei denn, es geht um ihr Kind, auch wenn sie nett über ihren Mann spricht, so kommt bei Kavka eindeutig mehr Liebe zu den Personen, die er liebt, rüber).
Fazit: Hätte sich als Kolumne in einem Magazin besser gemacht, so ließ es sich angenehm lesen, da nicht auf Klischees rumgeritten wird und beide Moderatoren sympathisch sind und nachvollziehbare Ansichten haben, aber ich werde es wohl nicht öfter zu Hand nehmen. Für mich kurzweilige Unterhaltungslektüre. Eignet sich vielleicht gut als Geschenk für Leute, bei denen man nicht weiß, was man ihnen schenken könnte. Wäre zumindest eine nette Alternative zum obligatorischen Duschgel.

Peter Carey - Wrong about Japan - Eine Tokyoreise
Auch kein Roman, sondern eher ein Reisebericht. Aber auch kein richtiger "Reisebericht".
Die "Ausgangsidee" des Buches dürfte zumindest jeden, der sich in seiner Jugend auch nur ein bisschen für Manga, Anime und/oder Japan interessiert hat zum lächeln bringen: Charley, Peter Careys Sohn, beginnt sich im vorpubertären Alter für eben diese Themen zu begeistern und ist sich nach dem Film Kikujiros Sommer sicher: "Wenn ich erwachsen bin, werde ich in Tokyo leben." Der ansonsten, vor allem in der Schule, stille Junge "blüht auf", wenn es um dieses Thema geht. Sein Vater nimmt die neue Leidenschaft seines Sohnes als Anlass, mal wieder nach Japan zu reisen - mit seinem Sohn. Der zunächst nicht umbedingt begeistert ist, sondern darauf besteht, nicht das "Echte Japan" sehen zu wollen. Was für ihn heißt: Keine kulturellen Ausflüge, er will das Japan seiner Phantasie. Manga, High-Tech-Ausstattung, Manga, Merchandise und noch mehr Manga. Und welches Kind, das sich im zarten Alter von vielleicht elf nach Sailor Moon oder einer ähnlichen Serie nicht auch für Japan zu interessieren begann, hat in der ersten Zeit seiner Faszination nicht das gleiche Bild gehabt? Und wie vielen Leute ist nicht, nachdem sie älter und abgeklärter wurden und sich ihre Vision von einem Mangaland hinter den sieben Bergen zerschlug, ihr Interesse verlorengegangen?
Nun, Vater und Sohn machen sich jedenfalls auf zu einem Trip nach Tokyo. Carey interviewt auf dieser Reise diverse Anime-Regisseure (auf Wunsch seines Sohnes), die beiden treffen Takashi, eine Internetbekanntschaft Charleys, und lernen durch ihn eine andere Vorstellung von Höflichkeit kennen und auch sonst klären sich viele Missverständnisse auf, der verklärte und zu Überinterpretation neigende Blick des Autors wird etwas gedämpft.
Alles in allem klingt es bisher ziemlich klischeehaft - Ausländern wird in Japan ihr bisheriges Bild dieses Landes zerschlagen. Aber das ist nicht das einzige Thema dieses Buches.
Viel lernt man im Prinzip allerdings auch nicht dazu - außer ein paar wissenswerten Kleinigkeiten. Der Reisebericht ist angenehm zu lesen und enthält viele hübsche Anekdoten, zum Beispiel der Kabuki-Besuch von Carey und seinem Sohn, der für Charley der reinste Horrortrip war. Nur die Interviews mit den Regisseuren sind häufig zu lang und stellenweise nicht sonderlich interessant.
Man bekommt nebenbei viele nette Anime-Empfehlungen (allerdings nicht umbedingt "Geheimtipps") und Reiseführer-Tipps, die über den Standard-Reiseführerkanon (Marco Polo, DuMont...) hinausgehen und alternative Vorschläge über den üblichen Touristenstandard hinaus zu bieten scheinen (Charley wollte ja auch ganz entschieden fern von sämtlichen kulturellen Stätten bleiben).
Sehr hübsch ist auch die Szene, in der Carey und Charley mit einem japanischen Freund "Totoro" ansehen und der sie über viele Kleinigkeiten aufklärt, die man ohne genaues Hinsehen gar nicht wahrnehmen würde.
Alles in allem erzählt dieses Buch die nette Geschichte von Vater und Sohn auf Reisen, gespickt mit kleinen Infos über das Land, unterhaltsam, aber mit einigen Längen und ohne große Überraschungen. Keine Pflichtlektüre, aber die 2,50€ auf dem Wühltisch wert.
Und: Die beiden gehen zu Starbucks! Aber: "Wie hieß doch gleich dieser Lehrer [...]? Hat er euch nicht beigebracht, das Starbucks böse ist?

Mittwoch, 27. August 2008

Wisst ihr...

...was so richtig scheiße ist? Was einen total nervt?

Wenn man auf der Toilette sitzt, einem die Klopapierrolle runterfällt, wenn man gerade ein Stück abreißen will...und man dabei ein riiiiesiges Stück Klopapier von der Rolle abgerollt hat. Das wieder aufzurollen, liebe Blogleser, macht nämlich wirklich keinen Spaß.
Ab sofort werd ich das Riesestück immer abreißen, rot anmalen und als "Roten Teppich" mit mir rumschleppen. Damit gleich jeder weiß, mit wem er's zu tun hat. Ha!

Das interessiert euch nicht? Ich dachte immer, ein Blog ist für sowas da...

Sonntag, 24. August 2008

Ein "Mixtape" aus 30 Songs...

...in 'nem Forum gefunden, geklaut, ausgefüllt. Sinnlos? Ja. Aber nette Beschäftigung. Probiert's auch mal, macht manchmal sogar Spaß!

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1. ein lied, das ein guter Opener ist
Brian Eno - Needles in the camel's eye
2. ein lied, das dich an einen urlaub erinnert
Texas Lightning - No no never (ha!)
3. ein peinliches lieblingslied
Mir ist sowas nicht peinlich! Aber dafür würden sich andere sicher schämen:
Tokio Hotel - Übers Ende der Welt
4. ein lied, das du schon live gehört hast
Hot Water Music - Trusty chords
5. ein lied, das dich an besondere Zeiten erinnert
The Shins - Caring is creepy
6. eine coverversion
The Decemberists - Bridges & balloons (Original von Joanna Newsom)
7. ein lied bei dem du sofort gute laune bekommst
Friska Viljor - Oh oh
8. ein lied, das von einer frau gesungen wird
Tori Amos - Winter
9. ein lied, bei dem du nicht still sitzen bleiben kannst
Bratze - Jean Claude
10. ein lied von deiner lieblingsband
Phantom Planet - Something is wrong
11. ein lied von einem solokünstler
Niels Frevert - Waschmaschine
12. ein lied, das dich an deine kindheit erinnert
Martha & the Vandellas - Dancing in the street
13. ein lied von einem soundtrack
Damien Rice - The blower's daughter (Closer OST)
14. ein lied, bei dem du weinen musst
Mew - Comforting sounds (jetzt aber nicht immer...)
15. ein lied mit Englischem Text
Wilco - Poor places
16. ein lied das weder Deutsch- noch Englischsprachig ist
naam' - 7th
17. ein lied mit Deutschem Text
Kettcar - Verraten
18. ein lied bei dem du an eine vergangene freundschaft denkst
Nirvana - Smells like teen spirit
19. ein lied, das dich an eine gute Party erinnert
Justin Timberlake - SexyBack (erste interne Abiparty auf 'nem Bauerhof)
20. ein lied, das dich an eine sehr schlechte Party erinnert
Ida Corr & Fedde le Grand - Let me think about it
21. ein Lied, das dich mit besonderen menschen verbindet
Oasis - Wonderwall
22. ein Lied, dessen Text dir sehr gefällt
The Weakerthans - Manifest (hach, eigentlich ja alles von den Weakerthans...naja, und von vielen anderen Bands)
23. ein deutsches Lied, dessen Text dir gefällt
Karpatenhund - Szene 1 (auch hier gäbe es viel von diversen Band, aber das ist mir grad irgendwie zum ersten Mal aufgefallen)
24. ein Lied das du vom Text her schwachsinnig findest, aber es trotzdem magst
Melt-Banana - Area 877
Mememememelt Banana Banana! Kostprobe?
By the conservation of hardness in the universe
You wouldn't have any hardness left
in your COCK!

Eigentlich ja genial, ich sollte es zur 22 schieben :D
25. ein Lied was du noch besonders erwähnen willst
Fiona Apple & Maude Maggart - Paper moon (warum auch immer...die beiden sind Schwestern und beide sind toll, vielleicht ja deshalb)
26. ein Lied das du überhaupt nicht leiden kannst
Barry Manilow - Mandy (in ALLEN Versionen!)
27. ein klassisches Musikstück
Pachelbels Kanon in D (wie unspannend!)
28. schönstes Liebeslied
Tori Amos - A sorta fairytale oder Coldplay - Til' Kingdom come
29. TV-Serien-Opening
Phantom Planet - California (O.C. California) (ooh...war zu offensichtlich)
30. ein Lied das entfernt mit Manga/Anime oder Japan zu tun hat
Fly me to the moon! (...lass ich mal so stehen, sollte reichen)

Sonntag, 6. Juli 2008

Vorfreude

Ja, ich freue mich gerade übermäßig auf den morgigen Tag, der ja eigentlich schon heute ist.

Denn dann werde ich mir wieder ein paar Stückchen der

Nestlé Weiße Schokolade mit Crisp,

die im Wohnzimmer im Schrank liegt abbrechen. Und essen.
Ja. Morgen wird ein großartiger Tag.

Freitag, 9. Mai 2008

Wusstet ihr schon...

...dass der Geruch von Sonnencreme zu den tollsten Gerüchen überhaupt gehört? Eigentlich brauch ich gar keine Sonne um mich sommerlich zu fühlen, ein bisschen Sonnencreme reicht.

...dass man nach relativ langer Zeit ohne Alkohol verdammt wenig Geld braucht bis man den Zustand erreicht, in dem gar nicht mehr so recht wahrnimmt, was man sagt?

...dass Coconut Records das Phantom Planet Album aufgenommen haben, auf das ich seit sechs Jahren warte? Aber die neue Phantom Planet ist auch schnieke.

...dass man für ein interessantes Fotomotiv auch ruhig mal eben zurück nach Hause laufen kann um den Fotoapperat zu holen?

...dass dieser Eintrag eigentlich vollkommen sinnfrei ist und nur zu meiner Beschäftigung entstanden ist?

...JAMBALAYA!

Freitag, 28. März 2008

Fangirlie-Eintrag, bitte ignorieren!

Heute wurde auf einem Radiosender, dessen Namen ich nicht nennen möchte, die neue Single von Phantom Planet gespielt.
Ihr Name ist "Do the panic".
Und was soll ich nun dazu groß sagen?
Meine spontanen ersten Gedanken beim Hören (sic!):

OHMEINGOTTOHMEINGOTTESISTSOSUPERPHANTOMPLANETOHNETHEDAVOR!
GANZWIEDIEALTENYAAAAYTOLLTOLLTOLLWOOHOO!

Gedanken in geordneter Form:
- "Das ist SO 2002!"
- "Na, die Schrammel-Gitarren können sie nicht lassen, was? Aber immerhin nicht so übertrieben."
- "Claphands! Und...da schnipst wer mit der Fingern! Das ist SO "The Guest"!"
- "Haha, Alex Greenwald macht das herrlich."
- "Warum kommt mir das so bekannt vor?"

Warum mir das so bekannt vorkam, hab ich schnell festgestellt: Es ist ein alter Song, neu aufgenommen. Für einen Moment hab ich alle Hoffnungen wieder verloren, dass Phantom Planet endlich die Strokes-Gitarren wieder weggesperrt haben und stattdessen wieder im Sonnenschein auf Wiesen jammen...aber ich hörte, das ganze neue Album soll eher in die Richtung der Single gehen.
Die Single stammt aus einem Fanclub-Only-Release soweit ich weiß, eine Mischung aus Bootleg und B-Seiten. Außerdem war sie, in der Live-Version, B-Seite auf der "California" Single von 2002 (ja, ich besitze diese Single und auch die 2005er-Version!).
Einen alten Song als neue Single rauszuhauen, als Tease auf's neue Album ist irgendwie nicht das Wahre...aber Phantom Planet dürfen das, denn die neue Version ist toll (auch wenn die eine typische Guest-Gitarre der Live-Aufnahme durch die Strokes-Gitarre ersetzt wurde, aber wie gesagt, ist nicht so extrem, ist viel eher 2002 als 2004/2005), man hört Alex Greenwald an, wieviel Spaß er beim Singen hatte - und der Song ist so oder so großartig. War er schon immer und ist er noch.

Fazit: Auch wenn es ein alter Song ist und ich natürlich gern mal was ganz neues gehört hätte - erstmal freu ich mich so oder so einfach tierisch, mal wieder was von den Herren zu hören. Außerdem, wenn diese Single maßgebend für den Sound von "Raise the dead" ist...dann kann's nur gut werden. Hach.

Dienstag, 4. März 2008

...

"in gläsernen schuhen tanzt es sich eher beschissen"


Manchmal hört man ClickClickDecker und denkt, der eigene Körper sei eigentlich nur dazu da, sich Textzeilen eintätowieren zu lassen.

Donnerstag, 31. Januar 2008

Jahresrückblick 2007 - Teil 3

Diesmal: Tonträger 2007

1. Friska Viljor – Bravo!
Die Nummer 1 geht an Schweden. Friska Viljor haben ein Album gemacht, mit dem ich bisher noch jeden aus meinem Zimmer vertreiben konnte. Der Legende nach schrieben zwei mehr oder minder bärtige Schweden dieses Album, nachdem sie beide von ihren Freundinnen verlassen wurden. Nicht, dass man ihnen das gönnen möchte, aber ich hoffe stark, dass die nächsten Alben auch ohne Trennungen so toll werden – und überhaupt: nach Trennung klingt der Großteil der zappeligen Songs beim ersten Hören nun gar nicht. Friska Viljor sind wohl auch die einzige Band, die den gleichen Song zweimal auf einen Album packt und ihn dabei kaum unterschiedlicher hätte klingen lassen können - am Beispiel „Shotgun Sister“ lässt sich die Band ganz gut erfassen: Echt miese Stimmung meets „Who cares? We’re gonna be fucked up anyway“-Attitüde. Bitte mehr davon – und ein paar mehr Konzerte im Norden fänd’ ich auch ganz gut.

2. Nina Nastasia & Jim White – You Follow Me
Ach toll. Ein weiterer Teil aus der Reihe „Steve Albini werkelt am Album einer Folk-Tante herum und auf einmal spucken einschlägige Musikmagazine und –websites nahezu Höchtswertungen aus“. Toll, davon gibt das ja auch nur etwas 382 Teile. Manchmal schreckt mich der Name Steve Albini schon davor ab, mich überhaupt mit irgendeinem Album zu befassen, weil mich dieses grenzenlose Steve-Albini-hilft-Folk-Ischen-supi-gut-Finden …nun ja, tierisch nervt. Also hatte ich mir auch vorgenommen dieses Album einfach zu ignorieren. Wie es denn aber so kam, stand es im Saturn so in der Tonträger-Abteilung rum, der Preis war annehmbar – also warum nicht mal reinhören? „I’ve been out walking“ Es dauerte ungefähr 20 Sekunden, dann war es um mich geschehen ( furchtbar abgedroschene Phrase…). Dieses Album hat irgendwas, was einen nicht mehr loslässt – trotz der sehr sparsamen Instrumentierung. Jim White setzt mit seinem Getrommle mein Taktgefühl völlig außer Kraft ( im Ernst, was macht er da manchmal? ), dazu spielt Frau Nastasia Gitarre und singt mit unheimlich angenehmer Stimme folkige Songs. Das ist alles – und man vermisst gar nichts. Wozu Bass, Klavier oder Elektrogefrickel? Das hier hat alles, was man braucht. Und vielen Dank für „The day I would bury you“.

3. The Kissaway Trail – dto.
Und schon wieder Skandinavien! The Kissaway Trail haben dieses Jahr eindeutig das bessere Arcade Fire Album gemacht ( jaja, ich weiß, den Vergleich bring ich jedes Mal, es wird langweilig ). Das allerdings mit weniger Leuten. Sieht man das Bild der fünf Jungs im CD-Booklet erwartet man von ihnen eher skandinavisch anmutenden Indie-Disco-Rock’n’Roll, aber glücklicherweise haben sie ein wunderschönes und überschwängliches Indie-Pop-Album gemacht – voller Textzeilen, die man sich auf den Körper tätowieren lassen möchte, um mehr von diesem allumfassenden Gefühl in sich aufzunehmen, dass The Kissaway Trail da erzeugen.

4. Celebration – The Modern Tribe
Zugegeben: Gekauft hab ich das Album erst dieses Jahr. Da ich aber noch Ende 2007 das erste Mal reingehört hab und schon da wusste, wie sehr es mir gefallen würde, erlaube ich mir einfach mal, es mit in diese Liste aufzunehmen. Falls sich jemand beschweren möchte – bitte, dann nehme ich es halt auch in die 2008-Liste mit auf, kein Problem.
Es wäre zu einfach, jetzt zu sagen „Musik, die klingt wie das CD-Cover“. Aber eine viel bessere Beschreibung fällt mir nicht ein. Ein Musikmagazin schrieb was von „Blood Brothers meets Yeah Yeah Yeahs“, das würd ich auch nicht so unterschreiben…
Deswegen mal so: Celebration klingen so, wie sie heißen: Drei Leute (=Celebration) laden viele viele Freunde ein (=diverse Gastmusiker) und feiern eine chaotische Party.
Vielen mag die Stimme von Katrina Ford zu nervig sein – ich persönlich, die ja gerne Miss Frauenstimmen-sehr-kritisch-beurteil-und-fast-alle-nervig-oder-zu-dünn-und-süßlich-find genannt wird ( glatt gelogen, so nenn ich mich ja noch nicht mal selbst ), find sie völlig in Ordnung, passt eben sehr gut in die Stimmung der Musik dieser Band ( okay, „Pony“ ist grenzwertig, da klingt sie wirklich gewöhnungsbedürftig bis anstrengend ). Ich wünsche dieser Band noch weiterhin viel Spaß am Feiern.

5. Naked Lunch – This Atom Heart Of Ours
Diese CD hab ich auf gut Glück in der Bücherei ausgeliehen – ohne große Erwartungen. Und wie es häufig so ist wenn man keine Erwartungen hat – wurde ich überrascht. Auf einige mag dieses Album kitschig wirken – ich finde es unheimlich schön. Das Cover zeigt eine Berglandschaft. Unwillkürlich muss ich hierbei an eine lange Wanderung durchs Riesengebirge in Prag denken – man schleppt sich durch die Sonne, gelegentlich kommen Windböhen auf, die die Körpertemperatur auf gefühlte 15°C senken, aber man fühlt sich wohl und hat noch dazu eine beeindruckende Aussicht. Und - egal wie abgedroschen sich das anhören mag – so klingt dieses Album. Das Booklet ist eher sparsam gestaltet: Es zeigt Fotos von Pfaden im Gebirge und in der Mitte ist ein Foto von abgegriffen aussehenden Polstermöbeln und einer Küche, die ihre besten Tage schon hinter sich hat – mitten im Grünen. Der einzige abgedruckte Songtext ist der von „Military Of The Heart“ – der Song, der das ganze Album irgendwie zusammenfasst.
Zusammengefasst kann man also sagen, „This Atom Heart Of Ours“ klingt nach einer Wanderung durch die Berge, und nach dem Gefühl, in der Sonne Rast zu machen und dabei mit Freunden Erdnüsse zu essen.

6. Sunset Rubdown – Shut up I am dreaming
Wenn ich jetzt sehr streng bin, müsste auch dieses Album von der Liste verschwinden – immerhin ist es schon 2006 erschienen. Allerdings war das offizielle Deutschland-Release erst 2007, von daher geht das klar ( auch wenn meine Ausgabe des Albums ein Import ist ). Ehrlich gesagt hätte ich dieses Album auch am liebsten aus der Liste rausgelassen – viel fällt mir dazu nicht ein. Wer Wolf Parade mag wird Sunset Rubdown auch mögen, soviel ist klar. Ich lege einfach allen Leuten ans Herz, sich mal „Shut up I am dreaming of places where lovers have wings“ anzuhören – der letzte Song dieses Albums ( sehr passend, wie ich finde ). Entweder, sie verstehen dann, warum ich dieses Album so in mein Herz geschlossen habe – oder sie werden wohl schon von der Stimme abgeschreckt.

7. iLiKETRAiNS – Elegies To Lessons Learnt
Zugegeben: Aus der Masse sticht dieses Band nicht gerade hervor. Fakt ist aber, dass sie dieses Jahr ein ziemlich gutes Album herausgebracht haben. Es fängt etwas schleppend an und gerade, wenn man die CD seufzend als Fehlkauf abstempeln möchte und lieber in eine Interpol-CD tauschen möchte, kommt da etwas, was einen doch wieder hinhören lässt. Und was einem, selbst wenn man an der Heizung sitzt, zum Frieren bringt. Aber auf eine sehr angenehme Art.

8. Menomena – Friend And Foe
Was genau Menomena machen, weiß ich nun auch nicht. Die Songs schleichen sich auf seltsame Art und Weise in die Gehörgänge und obwohl ich das Album erst wenige Male gehört habe, hab ich das Gefühl, es schon seit Jahren zu besitzen. Das mag vielleicht nicht positiv klingen, ist aber so gemeint.

9. The Weakerthans – Reunion Tour
Die Weakerthans. Über die hab ich in diesem Blog auch schon einige Worte verloren. Wenn ich diese Band hören möchte, lege ich vorzugsweise allerdings nicht unbedingt dieses Album ein. Trotzdem: Einen Platz in der 2007 Top 10 haben sie sich verdient.

10. Stars – In Our Bedroom After The War
Jetzt muss ich ehrlich sein. Und Ehrlichkeit bedeutet in diesem Fall, diesem vor Kitsch triefenden, pathetischen Album einen Platz in dieser Liste zu geben. „The night starts here“ ist das, was Musikredaktionen gemeinhin als „Übersong“ bezeichnen. Und auch sonst hat dieses Album einen starken Anfang und einen guten Mittelteil. Man kann sich mit diesem Album wohlfühlen ( außer man hat eine große Abneigung gegen Kitsch, dann wird man während des Hörens wahrscheinlich eher zum Fremdschämen übergehen ). Schön, Punkt.

Andere nette bis gute Platten:

Troy Von Balthazar – dto.
Das Langweiler-Album. Ja. Das trifft es. Lange wusste ich nicht, warum Troy auch mal mit Cat Power verglichen wird. Jetzt weiß ich’s. Trotzdem schreibt Troy so viele hübsche kleine Songs, denen man allen einen Platz in seinem Herzen freiräumen möchte, dass man ihm fehlende Variationen gerne verzeiht. Und wenn Adeline Fargier, mit ihrem dünnen aber auch irgendwie charmanten Stimmchen Troys Gesang mit Zeilen wie „Bad people happen to things like me“ unterbricht, möchte man sich sofort einen Kajalstift schnappen und das an den nächstbesten Schrank schmieren.

Radical Face – Ghost
Wenn man mal die Zeit hat, sich auf den Zimmerboden zu legen und an die Decke zu starren – dann sollte man dieses Album als Soundtrack wählen. Die perfekte Herbstplatte, nur leider von mir im Sommer gekauft.

Arcade Fire – Neon Bible
Eine handvoll großer Songs trifft auf verzichtbaren Rest. Trotzdem: Allein für „Keep the car running“ und „No cars go“ müssen Arcade Fire hier noch mal erwähnt werden! Wer spricht eigentlich immer von "Intervention" als dem größten Hit des Albums? Aber Songs wie „Windowsill“ oder das ganz schlimme „Black wave/Bad vibration“ müsst ihr nicht noch mal schreiben, liebe Leut.

Wir Sind Helden – Soundso
Jedes Intro klingt gleich auf dieser Platte. Trotzdem retten die Helden sich mal wieder aus eintönigem Songbrei und zaubern einen Haufen toller Texte – jeder wird hier eine Zeile finden, bei der er sich seiner Gedanken beraubt fühlt.

Locas In Love – Saurus
Erstmal: Hübsche Aufmachung! Die Vinylplatte steckt in einer Leinentasche, die CD-Version in einem Pappkarton. Und drin steckt: Gut gemachte deutsche Musik, die Texte schwanken zwischen genial und banal – aber für „Commandante“ und „Rosa Mond“ verdienen sie hier schon eine Erwähnung. Außerdem ist das wohl das einzige geheime Martin-Diss-Album.

CocoRosie – The Adventures Of The Ghosthorse And Stillborn
Toller Einstieg, hier jagt ein Hit den nächsten. Dann auch wieder ein, zwei verdammt gute Songs im Mittelteil. Leider klingt das Album dann sehr uninspiriert aus, da fragt man sich schon, ob den werten Schwestern da die Ideen ausgegangen sind. Hindert das viel versprechend anfangende Album leider daran, ein gutes Album zu werden

Tori Amos – American Doll Posse
Hmm, nicht so tolles Album. Muss aber erwähnt werden weil Tori. Toooori!

Und dann gibt es natürlich noch Alben, die einen Platz in der Liste verdient hätten, wären sie aus dem Jahr 2007 gewesen. Aber die dürft ihr euch ausdenken.

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