Samstag, 13. Januar 2007

"Musik"

Neulich, im Musikunterricht...

Dem Kurs wird ein Stück von Arnold Schönberg vorgelegt, ein Gedicht wird rezitiert. Es wird nach Noten gesprochen, nicht gesungen.
Nicht umbedingt schön anzuhören, wohl wahr. In der Besprechung dieses Stückes bezeichnete die Sitznachbarin zu meiner linken es als "...Musik..also, in Anführungszeichen". Also "Musik".
Das brachte mich zum Nachdenken. Dieses Stück ist für sie offenbar keine Musik, trotz eines Notentextes.
Ich erinnerte mich dabei an ein Kapitel in Nick Hornbys Buch "31 Songs", in dem er erzählt, dass sein autistischer Sohn ein eigenes Wort für Musik entwickelt hat, und eben nur die Musik die er mag, als Musik bezeichnet. Auf einer Autofahrt schaltet der CD-Wechsler Hornbys auf eine Louis Armstrong-CD und sein Sohn verlangt umgehend wieder nach Musik.

"Louis Armstrong, der im Alleingang eins der wichtigsten musikalischen Idiome des zwanzigsten Jahrhunderts geschaffen hat, hat anscheinend keine Musik geschaffen."

So können die Meinungen also auseinandergehen.
Wo fängt Musik an und wo hört sie an? Wie man an Hornbys Beispiel erkennt, ist Musik also nicht umbedingt an Gesang und einer klaren Melodieführung erkennbar.

Wie oft hat man schon Leute verächtlich "Also, das ist doch keine Musik." sagen gehört, sobald ihnen etwas zu Ohren kam, dass ihrem persönlichen Geschmack nicht entsprach oder einfach "fremd" für ihre Ohren klang ( oft hörte ich diesen Satz in den 'alternativen' Kreisen, wenn Hip-Hop, R'n'B oder kommerzielle Popmusik angesprochen wurde ).
Natürlich, natürlich: Geschmäcker sind verschieden, jeder nach seiner Fasson etc. pp...aber kann man deswegen einfach Musik, die einem nicht gefällt ( oder die man einfach nicht versteht? ) als "Nicht-Musik" bezeichnen?

Im Endeffekt ist doch in allem Musik drin.
In dem lärmenden Geräusche eines Müllabfuhrwagens, in einem Rasenmäher, in einem anfahrenden Zug, in einem Song von Jeanette Biedermann.

Montag, 6. November 2006

Die Wieder- und Neuentdeckungen, Part 1

Neulich, beim Musikhören:
Ich hatte Lust etwas zu hören, was ich länger nicht gehört hatte, also wand ich mich meinen CD-Stapeln zu und wühlte etwas in einem von ihnen herum. Nach einer Weile stieß ich auf "Wonderlust", ein Livealbum von Heather Nova.
"Kann man ja mal wieder hören", dachte ich.
Über die ersten paar Tracks kam ich jedoch nicht hinaus, nicht, dass ich keine Lust hatte, weiterzuhören, ich hatte mich einfach festgehört. Der erste Track war gleich das bezaubernde "Winter Blue" vom "Siren"-Album, darauf folgte "Walk This World", ebenfalls einer meiner Lieblingssongs von Heather Nova. Dann: "Island", das auch ein großartiges Stück Musik ist, wie mir bei dieser Liveaufnahme wieder klarwurde. Nach "Heart And Shoulder", eines niedlichen Songs, der zwar nett zu hören ist, aber doch eher durchschnittlich ist, skippte ich vor, weil ich "London Rain" und "Doubled Up" hören wollte. Dann begann ich wieder von vorne. Diesmal war ich allerdings zu faul um nach "Heart And Shoulder" zu skippen und geriet durch Zufall mitten in "Paper Cup" hinein, ein Song, den ich vorher nie beachtete.
In genau diesem Moment fragte ich mich, warum. Ich musste sogar nachschauen, wie der Song, den ich gerade höre, eigentlich heißt. Nachdem ich den Song an die fünfmal hintereinander gehört hatte, war ich völlig verliebt in dieses Lied.
Ich begab mich auf die Suche nach der Albumversion und fand sie zum Glück auf Anhieb auf "Siren" ( das einzige Heather Nova Album meiner Sammlung, das ich mit einem Griff aus dem Regal ziehen kann, für die anderen muss erst eine Weile gewühlt werden ). Und auch diese war einfach wunderschön, auch wenn ich die Live-Version für noch ein bisschen schöner halte.
Dieser Moment vor dem Refrain! Kitschig? Vielleicht. Aber umwerfend schön. Heather Novas Kopfstimme ( eine der schönsten Kopfstimmen, die ich je hören durfte! ), besonders im Refrain:

<<And every dream is just a dream after all
And everything stands so still when you dance
Everything spins so fast
And the night's in a paper cup
When you want it to last<<


Schön, wenn einige Menschen solche Gedanken in Worte fassen können, ohne das es überladen klingt.

Zumindest höre ich das Lied seitdem in erschreckend regelmäßigen Abständen. Eigentlich sogar jeden Tag. Ich freue mich zumindest sehr, dass ich den Song jetzt entdecken durfte und ich verspüre genau jetzt das dringende Bedürfnis ihn wieder zu hören und diesen Eintrag damit zu beenden.

Dienstag, 31. Oktober 2006

Hat irgendwer gesagt es wäre Zeit für Helden?

Heute : Die "Helden" meiner Jugend...oder auch meines späteren Lebens...

+Ilja Richter
+Ralf Bauer
+Michael J. Fox
+Adriano Celentano
+Otto
+Andrea Corr
+Judy Garland
+Melissa Auf Der Maur
+Charlotte Roche
+Tick, Trick & Track
+Purpur-Tentakel
+Chap
+Fiesoduck
+Keck ( Als die Tiere den Wald verließen )
+Rüdiger, der kleine Vampir ( später dann aber eher Lumpi )...besonders verkörpert von Jan Steilen

...naja, und Alex Band.

Sonntag, 29. Oktober 2006

Das Gemeine an Xiu Xiu

Genau dann, wenn man gerade denkt "Ha! Und ihr seid ja DOCH eingängig!", kommt irgendwas, womit man nun gar nicht gerechnet hat.

Dienstag, 17. Oktober 2006

...

So müssen sich doch die Giganten fühlen!

Sonntag, 1. Oktober 2006

KT Tunstall - Miniature Disasters

Don't wanna be second best,
Don't wanna stand in line,
Don't wanna fall behind.
Don't wanna get caught out,
Don't want to do without.
And then the lesson I must learn
Is that I've got to wait my turn.


Looks like I've gotta be hot and cold,
Gotta be taught and told,
Got to be good as gold.
But perfectly honestly,
I think it would be good for me.
'Cause it's a hindrance to my health if I'm a stranger to myself...

Miniature disasters and minor catastrophes,
Bring me to my knees.

Well, I must be my own master,
Or a miniature disaster will be,
Will be the death of me.

I don't have to raise my voice,
Don't have to be underhand,
Just gotta understand.
That it's gonna be up and down,
Gonna be lost and found.
And then I can't take to the sky before I like it on the ground...

And I need to patient, and I need to be brave,
I need to discover how I need to behave,
And I'll find out the answers when I know what to ask,
But I'm speaking this wrong language, and everybody's talking too fast..

Miniature disasters and minor catastrophes,
Bring me to my knees.

Well I must be my own master,
Or a miniature disaster will be, will be...
Well I've got to run a little faster
Or a miniature distaster will be, will be...
Well I need to know I'll last if a little
Miniature disaster hits me,
It could be the death of me.

Warum ist mir eigentlich erst jetzt aufgefallen, wie oft ich "Eye To The Telescope" höre?
Die Frau Tunstall ist schon toll...

Samstag, 16. September 2006

Top 5 Listen

...sind ja seit High Fidelity unglaublich beliebt.
Ich tu mich an sowas ja immer sehr schwer. Zuletzt versuchte ich mich ernsthaft an einer Liste meiner Top 5 Alben für die Ewigkeit, jedoch begann ich bereits bei Platz 2 zu zweifeln.
Eine Top 5 Liste, die eine längere Zeit überdauern soll, ist sowieso schwer zu erstellen.
Deshalb probier ich es jetzt mal an einer auf den aktuellen Stand der Dinge bezogenen Top 5 Liste!

Die Top 5 meiner liebsten "Songtextstellen" of the moment

Die aktuelle Nr. 5 :
>>Du meinst, du hast es mit deinen eigenen Augen gesehen
Als ob du irgendwo noch andere hast<<

Justin Balk - Hi
Ja, schönes Zitat! Und Justin Balk ist nun wirklich mal ein ganz toller Songwriter, sehr sympathisch und live echt umwerfend!

Die aktuelle Nr. 4 :
>>Just for the record
The weather today is slightly sarcastic with a good chance of
A. Indifference and
B. Disinterest in what the critics say <<

Panic! At The Disco - London Beckoned Songs About Money
Ich mag's. Tja. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Formulierung "just for the record" so mag.

Die aktuelle Nr. 3 :
>>I won't get mad when you say
things are getting too hard
I won't make all of your love
so scared to come through our yard
I won't scream in my head
and let it isolate me
I won't be left dancing alone
to songs from the past <<

Tegan & Sara - I Won't Be Left
Warum? Keine Ahnung. Aber ich mag diesen Song. Tegan & Sara sind schon niedlich :) Und sie kriegen einen Bonus, weil ich sie vor 5 Jahren mal live gesehen hab *hüstel*

Die aktuelle Nr. 2 :
>>Can somebody tell me now who is this terrorist
Those girls that smile kindly then rip your life to pieces<<

Tori Amos & Damien Rice - The Power Of Orange Knickers
So ein wundervolles Lied! Auch wenn viele sagen, das Duett wäre hier nicht nötig gewesen...ich finde, die Stimmen der beiden harmonieren großartig! Natürlich, der Song wäre auch ohne Damien Rice ausgekommen...aber gerade wenn die beiden Stimmen praktisch ineinander verweben erfüllt so ein unglaubliches Glücksgefühl meine Bauchgegend, dass ich froh darüber bin, dass das Lied eben so ist, wie es ist.


....und, finally :

Die aktuelle Nr. 1 :
>>You woke up first this morning
You told me that you had a bad dream
Like one never before
What was in it?
"My reflection showed that I’m far too critical"<<

Idlewild - Let Me Sleep ( Next To The Mirror )
Wie großartig das ist! Und wie ich mich in dieses Lied verliebt habe! Es befindet sich auf dem durchweg guten "100 Broken Windows" Album. Als ich dies das erste Mal hörte, saß ich gerade am Schreibtisch und machte meine Hausaufgaben. Ich hörte nebenbei zu, empfand das Album als gut. Nicht überragend, aber gut. Und dann auf einmal. Die ersten Takte eben dieses Liedes.
Ich weiß nicht, was es war. Aber irgendwie hatte es mich sofort.
Dieser Auszug dort ist vielleicht etwas aus dem Kontext gerissen. Aber unglaublich bezaubernd! Ich rate jedem, sich dieses Lied zumindest einmal anzuhören. Die Zärtlichkeit mit der diese Thematik dargestellt wird ist einfach rührend.

So, und das wäre genug Pathos für heute. Ich schäme mich fast.

Dienstag, 22. August 2006

Der Abkotz-Eintrag, Part 1

Kennt das nicht irgendwie jeder ( ich glaube, mit diesem Satz sollte man nie einen Text beginnen )? Es gibt so viele kleine Dinge im Leben, die einen aufregen, ja nahezu zur Weißglut treiben können. Oft sind das nur Kleinigkeiten, die von anderen Menschen als Nichtigkeiten abgestempelt werden.
"Du verschwendest deine Energie!" oder "Man kann sich auch künstlich aufregen" oder "Du bist überempfindlich!" , sowas bekommt man dann gesagt.
Dabei kennt doch so jeder einige Dinge oder Verhaltensweisen, auf die er allergisch reagiert.
Ein paar dieser Dinge möchte ich hier auflisten, um meinen Ärger darüber nicht meinem Umfeld anzutun. Zumindest nicht heute.

Zuerst einmal : Sprachliches

1. Zeichensetzung
Ein jeder, der via Chatprogrammen mit Menschen kommuniziert kennt sie. Die Tücken der Zeichensetzung. Ich habe so das Gefühl, ein Großteil der Menschen, die online kommunizieren lassen einfach sämtliche Satzzeichen weg ( mal abgesehen von den Menschen, die penetrant mindestens vier Ausrufezeichen hinter jeden Satz setzen müssen ). Besonders schlimm ist dies bei der Kommasetzung. Hallo? Habt ihr euch schonmal bewusst gemacht, dass Kommata einen Sinn und Zweck haben? Ohne Kommata ist es wahnsinnig schwer, einen Satz wirklich zu erfassen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr ein fehlendes Komma zur Verwirrung führen kann. Das geht bis zur Unverständlichkeit einer Aussage. Nicht schön, nein, definitiv nicht. Nach einer Weile kann man dabei doch nur aggressiv werden. Oder zumindest wahnsinnig genervt sein. So nett ein Mensch auch mit einem reden ( bzw. in diesem Fall ja eher "schreiben" ) mag, das halte ich nicht lange aus.

2. Das Übersetzungsproblem ( speziell Englisch )
"Naja, den Songtext hab ich mir noch nie so übersetzt, weiß nicht genau, worum es da nun geht."
"Kannst du mir das mal eben übersetzen?"
"Was heißt 'goosebump infested embrace'?"
Verdammt, ich hasse Übersetzen! Es passiert so häufig, dass man einige Wörter zwar versteht, aber sie nicht direkt übersetzen kann ( siehe bitte das letzte Bespiel oben, in der Übersetzung klingt das doch nur halb so schön ). Es kann sogar passieren, dass einem zwar das englische Wort für etwas einfällt, aber nicht das deutsche. Und verdammt, ich bin der Meinung, dass englische Songtexte alles verlieren, wenn man sie übersetzt und man sie einfach so, als ganzes "verstehen" bzw. "auffassen" sollte. Natürlich, es passiert so oft, dass man ein Wort nicht kennt, aber meistens lässt sich das doch aus dem Kontext erschließen oder man schlägt es im Notfall auch einfach nach....das klingt, als wäre ich ein Sprach-Snob, aber ich kann nichts dafür, ich hab was gegens Übersetzen.
Übrigens, ich mag auch kein unschön ausgesprochens "th", wohingegen ich ein schön ausgesprochendes "th" irgendwie ziemlich anziehend finden kann.

3. Das Idioten-Apostroph
Ich erinnere mich nur zu gerne an die Weimar-Fahrt. Ein Deutsch-LK vor einem Wagen mit einer Werbung für irgendein Geschäft darauf. Keine Ahnung welches, nur die nahezu schmerzverzerrten Gesichter, als in eben diesem Namen ein "Idioten-Apostroph" entdeckt wurde, blieben mir genaustens in Erinnerung.
"Willy's Würstchenbude"
"Hortensie's Haarstudio"
"Agathe's Angelstübchen"
Aua.

4. Das Wort "erschöpft"
Oh, wie ich es hasse! Oh, wie ich es doch haaaaasse!
Ich weiß nicht, was ich gegen dieses Wort habe. Ist es der Klang? Die Bedeutung? Oder dieser nicht abzustreitende Rosamunde Pilcher-Flair?
Das Wort bringt man in Verbindung mit Szenen wie...
"Oh Rosemary, ist dir nicht gut, mein Engel?
Sie sackte theatralisch auf dem Sofa zusammen, die linke Hand an der Schläfe, sich mit der anderen Luft zufächelnd.
"Nein, ich bin einfach viel zu erschöpft, ich habe doch den ganzen Tag Blumenbouquets arrangiert, Richard!
Versteht ihr, was ich meine?

5. Wordästhetik allgemein
Es gibt so einige Wörter, die ich vom Klang her so furchtbar finde, dass ich entweder aggressiv davon werde oder ( was häufiger der Fall ist ) ein Krampfgefühl in der Magengegend bekomme, verbunden mit einer leichten Übelkeit.
Ich bringe es meistens noch nichtmal ( oder nur mit großer Überwindung ) fertig, diese Wörte nur zu schreiben. Leute, die sie benutzen, möchte ich einfach nur schlagen oder ihnen den Mund zu halten. Solche Wörter zwingen mich nahezu in die Knie. Ich werde lieber aufs gröbste beschimpft, als wenn jemand im Gespräch mit mir ( für meine Ohren ) unästhetische Wörter benutzt.
Reif für eine Therapie? Na, ich denke nicht.


Das soll's für heute gewesen sein. Das nächste Mal folgen dann Verhaltensweisen die mich aufregen.
Übrigens, ich hasse gerne, mindestens genauso gern, wie ich liebe. Aber immerhin kann man mir nicht vorhalten, ich würde beides nicht mit meinem ganzen Herzen machen. Dann mit ganzem Herzen bin ich dabei. Da bin ich mir dann doch relativ sicher.

P.S. Wer zum Teufel ist Rosemary?

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